Erschienen in:
01.08.2012 | Originalien und Übersichten
Subjektiv erlebte Barrieren von Personen mit Migrationshintergrund bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen
verfasst von:
PD Dr. I. Bermejo, L.P. Hölzel, L. Kriston, M. Härter
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Migrations- und kultursensitive Analyse der von Personen mit Migrationshintergrund erlebten Hindernisse bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen.
Methode
Querschnittstudie mit Migranten aus der Türkei (n = 77), Spanien (n = 67), Italien (n = 95) sowie Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion (n = 196; Gesamtrücklauf: 13,7%), die über Migrations- und Suchtdienste des Deutschen Caritasverbandes, der Arbeiterwohlfahrt und Migrantenselbstorganisationen gewonnen wurden.
Ergebnisse
Migranten mit spanischem und italienischem Hintergrund suchen häufiger Unterstützung in der Familie und im sozialen Umfeld. Personen mit russischem Hintergrund vertrauen mehr auf selbst umzusetzende Maßnahmen (Hausmittel) und geben wie Personen mit türkischem Hintergrund sprachliche Probleme als wichtiges Hindernis für eine gezielte Inanspruchnahme an. Wichtigstes Hindernis bei Türken ist die Einschätzung, Fachkräfte wüssten zu wenig über die türkische Kultur. Außerdem hatten die subjektive Einschätzung der Deutschkenntnisse und das subjektive Wohlbefinden in Deutschland einen Einfluss auf die Ausprägung der erlebten Hindernisse.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse sind ein wichtiger Hinweis, dass kultur- und sprachsensitive Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Personen mit Migrationshintergrund leisten können.