Erschienen in:
01.05.2008 | Schwerpunkt
Substitution von Schilddrüsenhormonen
verfasst von:
Prof. Dr. R. Gärtner, M. Reincke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Die Indikation zur Substitution mit Levothyroxin ist bei manifester Hypothyreose immer gegeben, bei subklinischer Hypothyreose abhängig von der klinischen Symptomatik. Der entscheidende Kontrollparameter für eine ausreichende Substitution ist bei primärer Hypothyreose das basale TSH, das im unteren Normbereich liegen sollte, bei sekundärer Hypothyreose hingegen das FT4, das im oberen Normbereich eingestellt werden sollte. Man geht davon aus, dass das stoffwechselinaktive Prohormon Levothyroxin in den einzelnen Organen in ausreichender Menge zum stoffwechselaktiven Trijodthyronin umgewandelt wird. Daher ist die Substitution einer Kombination aus Levothyroxin und Liothyronin nicht erforderlich. Zu beachten ist, dass die Resorption von Levothyroxin durch verschiedene Medikamente, insbesondere Säureblocker gestört ist, ebenso bei atrophischer Gastritis oder Malabsorption. Die übliche Substitutionsdosis beträgt 1,5 µg/kgKG, ist unter den genannten Umständen ebenso wie im Kindesalter und in der Schwangerschaft aber erhöht. Im Alter liegt sie dagegen eher niedriger. Die Bioverfügbarkeit unterschiedlicher Levothyroxinpräparate ist nicht identisch, sondern kann um den Faktor 0,8–1,25 schwanken, sodass nach jedem Präparatwechsel die Schilddrüsenfunktion überprüft werden muss.