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Erschienen in: Der Nervenarzt 9/2018

Open Access 05.12.2017 | Sucht | Übersichten

Sucht als Bindungsstörung

verfasst von: PD DDr. H. F. Unterrainer, M. Hiebler-Ragger, L. Rogen, H. P. Kapfhammer

Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 9/2018

Zusammenfassung

Hintergrund

Wenngleich es bis heute kein allgemein akzeptiertes Modell zur Beschreibung der Entstehung und Behandlung von Suchterkrankungen gibt, stellt die Bindungstheorie bereits seit Jahrzehnten eine bedeutsame Basis für den klinisch-therapeutischen Umgang mit Suchterkrankungen dar. In dieser Arbeit soll ein systematischer Überblick der empirischen Studien zum Zusammenhang zwischen substanzgebundenen Süchten und Störungen des Bindungsverhaltens gegeben werden.

Fragestellung

Gibt es einen positiven Zusammenhang zwischen der Störung des Bindungsverhaltens und dem Vorliegen einer Substanzabhängigkeit?

Methode

Zur Erfassung der relevanten Studien wurden verschiedene elektronische Datenbanken (PsychInfo, Web of Science, PubMed) systematisch nach Journal- und Buchbeiträgen in englischer und deutscher Sprache durchsucht. Aus den Ergebnislisten wurden 22 Publikationen ausgewählt. Nach der strengeren Beschränkung auf Originalarbeiten konnten letztlich 12 Artikel als passend akzeptiert werden.

Ergebnisse

In 10 von 12 empirischen Arbeiten zeigte sich ein relevanter Zusammenhang zwischen substanzgebundenem Suchtverhalten und unsicherer Bindung.

Schlussfolgerungen

Durch die Ergebnisse bisheriger Forschungsarbeiten erhärtet sich die Hypothese, süchtiges Verhalten als möglichen Ausdruck einer Bindungsstörung zu verstehen. Damit wird auch die Bedeutsamkeit der Berücksichtigung bindungsbezogener Parameter in Prävention und Behandlung von substanzgebundenen Süchten unterstrichen. Weiterführende Arbeiten könnten auf nichtsubstanzgebundene Süchte bzw. Therapieverlaufsstudien fokussieren.

Hintergrund

Die Bindungstheorie geht auf die Arbeiten von John Bowlby und Mary Ainsworth [3] zurück, wobei unter dem Bindungssystem ein biologisch und evolutionär verankertes Motivations- und Verhaltenssystem verstanden werden kann, welches
… über die Interaktion mit den Bindungsfiguren (meist den Eltern) vermittelt wird und sich seinerseits auf Affektregulation, Beziehungsgestaltung und deren neurobiologischer Korrelate auswirkt [23, S. 45].
Demnach wird das Bindungssystem durch das frühe familiäre Umfeld geprägt und im Laufe unseres Lebens immer wieder in unterschiedlichsten Situationen aktiviert [3, 15]. Eine sichere Bindung schafft eine „sichere Basis“ für die Erkundung der Außenwelt sowie einen „sicheren Hafen“, in den bei Angst oder Stress zurückgekehrt werden kann. Steht diese Sicherheit nur eingeschränkt zur Verfügung, kann dies die Entstehung psychischer Erkrankungen begünstigen [2, 25]. So kann Bindung als Einflussgröße im Rahmen eines multidimensionalen Modells der Suchtentwicklung beschrieben werden, in welchem neurobiologische, soziale sowie psychologische Faktoren berücksichtigt werden [23].

Bindung und Sucht

Neben den vorherrschenden lerntheoretischen und klassisch orientierten psychoanalytischen Konzepten, bietet die Bindungstheorie einen weiteren möglichen Zugang zur Erklärung und Behandlung von Suchterkrankungen [9]. So erschweren defizitäre bzw. negative Beziehungserfahrungen eines Kindes das Erlernen adäquater Regulationsmechanismen für negative Affekte, wie beispielsweise Angst oder Frustration. Des Weiteren führt die Internalisierung dieser Bindungserfahrungen zu negativen „inneren Arbeitsmodellen“ (Beziehungserwartungen) bezüglich des eigenen Selbst und/oder anderen Personen. Die Drogeneinnahme kann in diesem Sinne als ein dysfunktionaler Versuch verstanden werden, Defizite in der Bindungsorganisation zu kompensieren [24, 32]. Dem entsprechend kann man bei Sucht auch als Form des exzessiven Appetits sprechen oder als
… Bindung an eine appetitive (lustgesteuerte) Aktivität, welche so stark ausgeprägt ist, dass es für die Person schwierig ist, diese Aktivität zu zügeln, obwohl diese einen Schaden verursacht [16, S. 18; Übersetzung: HFU].

Messung des Bindungsverhaltens

Basierend auf teilweise unterschiedlichen Konzeptualisierungen des Bindungskonstrukts, finden sich in der Literatur sehr heterogene Zugänge zur psychometrischen Erfassung von Bindungsmerkmalen. Dementsprechend weisen Kirchmann und Strauß [12] auf die besondere Problematik der mangelnden Konvergenz der verwendeten Methoden hin. Während es einige gut validierte (Selbstbeurteilungs‑)Fragebögen zu Bindungsmerkmalen gibt [4, 26], wird diese Art der Operationalisierung auch häufig hinterfragt [10]. Da Unterschiede zwischen bewussten bzw. unbewussten Repräsentationen bzw. Selbst- und Fremdbild der jeweiligen Versuchsperson zu unterschiedlichen Ergebnissen führen könnten [5], ergibt sich die Notwendigkeit der Differenzierung von Ergebnissen, welche mithilfe von Fragebögen oder mittels halbstrukturierter Interviews zustande gekommen sind. Des Weiteren finden sich in der Literatur, ausgehend von dem Grundkonzept eines sicheren vs. unsicheren Bindungssytems, drei („sicher“, „ängstlich-ambivalent“, „ängstlich-vermeidend“) bzw. auch vier („sicher“, „anklammernd“, „abweisend“, „ängstlich-vermeidend“) verschiedene Kategorien von Bindungstypen (vgl. [14] für eine ausführliche Übersicht).
In dieser Arbeit soll, mittels eines systematischen Überblicks empirischer Studien, der Fragestellung nachgegangen werden, inwieweit Sucht als mögliche Form der Bindungsstörung gelten darf. Die vorliegende Zusammenschau bisheriger Studien legt den Fokus auf substanzgebundene Süchte, da nur diese durch die etablierten Diagnosesysteme (mit Ausnahme des pathologischen Glücksspiels) ausreichend gut charakterisiert werden können. Um allgemeine Grundlagen zu schaffen, beschränken wir uns in dieser Arbeit zum großen Teil auf die globale Differenzierung zwischen sicherer und unsicherer Bindung und deren Zusammenhang mit substanzbezogenen Süchten. Darauf aufbauend können Nachfolgearbeiten auf spezielle unsichere Bindungsmuster im Zusammenhang mit einer bestimmten Substanzwahl eingehen.

Methode

Im Allgemeinen wurde bei der Erstellung des Überblicks auf die Einhaltung einschlägiger Richtlinien geachtet [27]. Wir haben uns dabei auf Arbeiten beschränkt, welche nach 1990 erschienen sind, um einen aktuellen Überblick zu gewährleisten. Hinsichtlich der Auswahl der Suchtbegriffe wurde ein ähnliches Vorgehen wie in früheren Übersichtsarbeiten gewählt. Vergleichbare Arbeiten finden sich von Schindler et al. [21] bzw. von Mikulincer und Shaver [14].
Zur Erfassung der bisher durchgeführten Studien zum Zusammenhang von substanzgebundener Sucht und Bindung wurden gängige elektronische Datenbanken (PsychInfo, Web of Science, PubMed) systematisch durchsucht. Es wurde nach empirischen Studien, publiziert in Journal- und Buchbeiträgen, im Zeitraum von 1990 bis April 2017 in englischer und deutscher Sprache in den gängigen Datenbanken gesucht. Dabei wurden folgende Schlagwörter verwendet: „addiction“, „substance use disorder“, „attachment“, „attachment style“, „attachment disorder“, „insecure attachment“ bzw. „Sucht“, „Substanzgebrauchsstörung“, „Bindung“, „Bindungsstile“, „Bindungsstörung“, „unsichere Bindung“. Mit den angeführten Schlagwörtern konnten insgesamt 531 Einträge identifiziert werden.
Nach dem Ausschluss mehrfach gefundener bzw. nicht themenbezogener Arbeiten, wurden 22 Publikationen beibehalten. Bei 15 dieser Artikel handelte es sich um rein theoretische Diskussionen bzw. Übersichtsarbeiten. Diese wurden entfernt. Des Weiteren konnten 5 Arbeiten aufgrund einer erweiterten Recherche (Google Scholar) bzw. auch persönliche Empfehlungen miteinbezogen werden. Somit wurden letztlich 12 Artikel für die Analyse berücksichtigt (Abb. 1).

Ergebnisse

Wie in Tab. 1 veranschaulicht, konnten insgesamt 12 Studien für eine genaue inhaltliche Analyse herangezogen werden. Diese werden differenziert nach der Erhebungsmethode des Bindungsstils, Stichprobe bzw. Substanzwahl („drug of choice“), dem Einsatz anderer psychometrischer Verfahren und der Darstellung der wichtigsten Ergebnisse hinsichtlich der Bindungsstile inhaltlich näher erläutert.
Aufgrund der drei Arbeiten von De Rick et al. [1719] kann darauf geschlossen werden, dass eine verminderte Bindungssicherheit mit einem erhöhten Ausmaß an Psychopathologie einhergeht.
In Korrespondenz dazu zeigt sich in der Arbeit von Schindler et al. [21] ein ängstlicher Bindungsstil mit der Schwere der Drogenabhängigkeit und mit komorbid auftretenden psychiatrischen Erkrankungen als positiv korreliert. Im Allgemeinen zeigte sich ein ängstlicher Bindungsstil innerhalb der Suchtgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe als deutlich erhöht. In Ergänzung dazu präsentieren Schindler et al. [22] Ergebnisse, welche darauf hinweisen, dass ein bestimmtes unsicheres Bindungsmuster für eine bestimmte Substanzwahl („drug of choice“) prädisponieren könnte. Auch zeigten sich hier unsichere Bindungsstile in den Suchtgruppen als deutlich erhöht. Des Weiteren konnten Schindler et al. [20] einen ängstlich-vermeidenden Bindungsstil in einer Gruppe von Suchtpatienten mit bzw. ohne Borderline-Diagnose wiederfinden.
In den drei durchgesehenen Arbeiten von Hiebler-Ragger et al. [11] bzw. Unterrainer et al. [28, 29] konnte jeweils ein unsicherer Bindungsstil innerhalb der Suchtgruppen im Vergleich zu Kontrollgruppe beobachtet werden.
Tab. 1
Studien zum Zusammenhang von Sucht und Bindung
Studie
Messmethode
Stichprobe
Psychometrie
Ergebnisse
De Rick et al. [17]
Fragebogen
n = 101 stationäre alkoholabhängige Patienten (30 Frauen)
– European Addiction Severity Index (ASI)
– Adult Attachment Style Questionnaire (AAQ)
– Parental Bonding Instrument (PBI)
– Bermond-Vorst Alexithymia Questionnaire (BVAQ)
Ein vermeidender Bindungsstil zeigt sich vor allem als starker Prädiktor für kognitive Alexithymie. Einen weiteren Einflussfaktor stellte mangelnde Wärmeerfahrung in der Beziehung zum Vater dar
De Rick et al. [18]
Fragebogen
n = 101 stationäre alkoholabhängige Patienten (30 Frauen)
– European Addiction Severity Index (ASI)
– Adult Attachment Style Questionnaire (AAQ)
– Parental Bonding Instrument (PBI)
– Bermond-Vorst Alexithymia Questionnaire (BVAQ)
– Spielberger State Trait Anxiety Inventory (ZBV)
– Beck Depression Inventory (BDI-IINL)
– Assessment of DSM-IV Personality Disorders (ADP-IV)
Im Vergleich zu sicher gebundenen Patienten erleben unsicher gebundene Patienten ihre Mutter als mehr kontrollierend, berichten häufiger von psychiatrischen Problemen, wiesen mehr schizotype und depressive Persönlichkeitsanteile auf und zeigten mehr Probleme, ihre Emotionen zu kommunizieren
De Rick et al. [19]
Fragebogen
n = 101 stationäre alkoholabhängige Patienten (30 Frauen)
– European Addiction Severity Index (ASI)
– Adult Attachment Style Questionnaire (AAQ)
– Bermond-Vorst Alexithymia Questionnaire (BVAQ)
– Spielberger State Trait Anxiety Inventory (STAI)
– Beck Depression Inventory (BDI-IINL)
– Assessment of DSM-IV Personality Disorders (ADP-IV)
Es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Schwere der psychiatrischen Symptomatik (Persönlichkeitsstörungen, Angst und Depression) und dem Ausmaß der Beeinträchtigung des Bindungssystems
Schindler et al. [21]
Halbstrukturiertes Interview
n = 71 opiatabhängige oder polytoxe Jugendliche (28 Frauen)
n = 39 Kontrollpersonen: gesunde Geschwister der drogenabhängigen Jugendlichen
– Family Attachment Interview (FAI)
– European Addiction Severity Index (ASI)
Es zeigte sich ein erhöht ängstlicher Bindungsstil in der Suchtgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Schwere der Drogenabhängigkeit korrelierte positiv mit ängstlicher Bindung, aber negativ mit einem vermeidenden Bindungsstil. Auch das Vorherrschen komorbider psychiatrischer Erkrankungen zeigte einen positiven Zusammenhang mit ängstlicher Bindung, aber nicht mit der Schwere der Drogenabhängigkeit
Schindler et al. [22]
Fragebogen
Halbstrukturiertes Interview
n = 22 Opioid-Konsumenten
n = 31 Ecstasy-Konsumenten
n = 19 Cannabis-Konsumenten
n = 22 Kontrollpersonen
– Family Attachment Interview (FAI)
– Adaption des Addiction Severity Index (ASI)
– Symptom-Checkliste (SCL 90-R)
– Global Assessment of Functioning (GAF)
Ausgehend von der Selbstmedikationshypothese werden die Präferenzen für eine bestimmte Droge von bestimmten Bindungsstrategien gesteuert. Heroin wird als emotionale Substitution für fehlende Copingstrategien eingesetzt. Cannabis unterstützt existierende deaktivierende und distanzierende Strategien. Für Ecstasy konnte keine spezifische Bindungsstrategie gefunden werden
Schindler et al. [6]
Halbstrukturiertes Interview
n = 19 Cannabis-Konsumenten
n = 31 Ecstasy-Konsumenten
– European Addiction Severity Index (ASI)
– Interview zum Konsumverhalten bezüglich verschiedener psychotroper Substanzen
– ICD-10-Diagnose
In der Cannabis-Gruppe traten überwiegend abweisende und sichere Bindungsmuster auf. In der Ecstasy-Gruppe zeigten sich alle Formen unsicherer Bindung gleich häufig, aber kaum sichere Bindungsmuster
Schindler et al. [20]
Halbstrukturiertes Interview
n = 21 Borderline-Patienten ohne Suchtdiagnose
n = 14 Borderline-Patienten mit Suchtdiagnose
n = 22 Suchtpatienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
– Structured Clinical Interview (SCID)
– Symptom Checklist (SCL-90)
– Addiction Severity Index (ASI)
– Bartholomew Attachment Interview
Es zeigte sich ein anklammernder Bindungsstil in der Borderline-Gruppe ohne Suchtdiagnose und ein ängstlich-vermeidender Bindungsstil in der Suchtgruppe ohne Borderline-Persönlichkeitsstörung. In der komorbiden Gruppe zeigten sich seltener ein anklammernder und häufiger ein ängstlich-vermeidender Bindungsstil
Unterrainer et al. [28]
Fragebogen
Magnetresonanztomographie
n = 18 abstinente Polytoxikomaniepatienten
n = 15 Polytoxikomaniepatienten in Substitutionstherapie
n = 16 Kontrollpersonen (alle männlich)
– Adult Attachment Scale (AAS)
– Brief Symptom Inventory (BSI-18)
– Wonderlic Personnel Test (WPT)
– Diffusion Tensor Imaging (DTI)
Schädigungen in der weißen Masse (vor allem im Fasciculus longitudinalis superiore und Corpus callosum superiore) gingen mit einem erhöhten Ausmaß an unsicherer Bindung in beiden Suchtgruppen einher
Hiebler-Ragger et al. [11]
Fragebogen
n = 66 Alkoholiker (24 Frauen)
n = 57 Polytoxikomane (10 Frauen)
n = 114 Kontrollpersonen (51 Frauen)
– Adult Attachment Scale (AAS)
– Borderline Personality Inventory (BPI)
Die Gruppe der Suchtpatienten wies ein erhöhtes Ausmaß an Bindungs- und Persönlichkeitspathologie im Vergleich zur Kontrollgruppe auf; zwischen den Substanzgruppen zeigten sich keine Unterschiede
Unterrainer et al. [29]
Fragebogen
Magnetresonanztomographie
n = 19 Polytoxikomane
n = 20 Freizeitdrogenkonsumenten (nicht abhängig)
n = 20 abstinente Kontrollpersonen
(alle männlich)
– Adult Attachment Scale (AAS)
– Brief Symptom Inventory (BSI-18)
– Wonderlic Personnel Test (WPT)
– Affective Neuroscience Personality-Scale (ANPS-short)
– Multidimensionales Inventar zum religiös/spirituellen Befinden
– Diffusion Tensor Imaging (DTI)
Ein erhöhter ängstlicher Bindungsstil in der Suchtgruppe zeigte sich mit erhöhter Ängstlichkeit und Traurigkeit korreliert. Auf neuronaler Ebene konnten die Ergebnisse von Unterrainer et al. [25] bestätigt werden
Wedekind et al. [30]
Interview- und Fragebogenstudie
n = 59 alkoholabhängige Patienten (16 Frauen)
– Strukturiertes Interview zu Persönlichkeitsstörungen (SKID II)
– Relationships Style Questionnaire (RSQ)
– State Trait Anxiety Inventory (STAI)
– Anxiety-Coping-Inventory (ABI)
– Temperament and Character Inventory (TCI)
– Personality System Interaction Inventory (PSI)
– Traumatic Experience in Adolescence Questionnaire
Ein unsicherer Bindungsstil war verbunden mit signifikant höheren Trait-Angstwerten, höherer kognitiver Vermeidung, stress- und angsterzeugenden Gedanken und Werthaltungen tendierend zu pathologischen Persönlichkeitsstilen
Wyrzykowska et al. [31]
Fragebogenstudie
n = 94 alkoholabhängige Patienten (53 Frauen)
n = 94 Kontrollpersonen (53 Frauen)
– Attachment Style Questionnaire (ASQ)
– Adult Attachment Scale (AAS)
In der Gruppe der alkoholabhängigen Probanden zeigte sich häufiger ein ängstlich-ambivalenter und vermeidender Bindungsstil als in der gesunden Kontrollgruppe

Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte anhand der Zusammenstellung empirischer Arbeiten untersucht werden, ob sich eine Suchterkrankung als Form der Bindungsstörung charakterisieren lässt. Trotz der unsicheren Datenlage kann die Annahme eines gehäuften Auftretens unsicherer Bindung bei Suchtpatienten zumindest als tendenziell bestätigt gelten. Auch mag das Auftreten eines ängstlich-vermeidenden Bindungsstils als spezifisch für die Suchterkrankungen gelten [11, 17, 20, 21, 28, 29]. Dem entsprechend konnte z. B. auch das gehäufte Auftreten eines ängstlich-vermeidenden Bindungsstils bei Suchtpatienten im Vergleich zu Borderline-Patienten herausgearbeitet werden [20]. Halbstrukturierte Interviews fokussieren dabei eher auf eine kategoriale Einordnung nach verschiedenen Bindungsstilen, während Fragebögen meist auf eine dimensionale Abbildung der Bindungssicherheit ausgelegt sind. Hier bleibt somit die Frage offen, inwieweit verschiedene Erhebungsmethoden die Ergebnisse der Studien beeinflussen. Insgesamt wurden die durchgesehenen Arbeiten meist an kleinen Stichproben durchgeführt bzw. gab es teilweise keine Kontrollgruppe – das vermindert die Aussagekraft der Ergebnisse.
Die gesunden Vergleichsgruppen wiesen in allen Studien einen überwiegend sicheren Bindungsstil auf. Des Weiteren konnte in einzelnen Arbeiten ein Zusammenhang zwischen einem unsicheren Bindungsmuster und dem erhöhten Auftreten weiterer psychiatrischer Symptome (u. a. Depressionen und Persönlichkeitsstörungen) festgestellt werden [17, 18, 23]. Schindler et al. [20] weisen anhand unterschiedlicher Bindungsmuster bei Suchtpatienten darauf hin, dass hier möglicherweise der Versuch unternommen wird, durch unterschiedliche Substanzen spezifische Bindungsdefizite zu kompensieren. Demgegenüber konnten allerdings in einer anderen Studie keine Unterschiede zwischen Alkoholpatienten und polytoxikomanen Patienten hinsichtlich der Bindungsstile gefunden werden [11]. Trotzdem erscheint es für zukünftige Arbeiten sinnvoll, unterschiedliche Muster unsicheren Bindungsverhaltens im Zusammenhang mit Suchterkrankungen genauer zu betrachten.
Wir haben uns in der hier vorliegenden Arbeit auf die Darstellung der substanzgebundenen Süchte beschränkt, da nur für diese (mit Ausnahme des Glücksspiels) bereits eine allgemein akzeptierte Beschreibung in den gängigen Klassifikationssystemen (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems [ICD] 10, Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders [DSM] 5) vorliegt. Zukünftig erscheint die Berücksichtigung von Bindungsstilen für den Umgang mit substanzungebundenen Süchten, wie z. B. der Internetsucht, als durchaus vielversprechend zur verbesserten Charakterisierung substanzungebundener Suchterkrankungen bzw. auch zur besseren Abgrenzung von substanzgebundenen Süchten [7]. Im Allgemeinen unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutsamkeit bindungsbasierter therapeutischer Interventionstechniken in der Suchttherapie [8]. Dementsprechend konnte in einer Überblicksarbeit auch die Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung am Beginn einer Suchtherapie für den weiteren Verlauf einer Behandlung herausgearbeitet werden [13], wobei einschränkend darauf verwiesen werden muss, dass dies nicht notwendigerweise die Bedeutung bindungsbasierter Interventionen unterstreicht [1].

Fazit für die Praxis

  • Der postulierte positive Zusammenhang zwischen unsicherer Bindung und Suchterkrankung konnte anhand der Zusammenschau empirischer Arbeiten tendenziell bestätigt werden.
  • Unterschiedliche Messmethoden (Fragenbögen vs. halbstrukturierte Interviews) beeinträchtigen die Vergleichbarkeit der Studien.
  • Teilweise ergeben sich Hinweise auf Zusammenhänge zwischen spezifischen Bindungsmustern und Substanzwahl.
  • Als nächstes wichtiges Ziel ist die Erforschung der Veränderung von Bindungsmustern im Verlauf einer Suchttherapie zu nennen.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

H.F. Unterrainer, M. Hiebler-Ragger, L. Rogen und H.P. Kapfhammer geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.

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Metadaten
Titel
Sucht als Bindungsstörung
verfasst von
PD DDr. H. F. Unterrainer
M. Hiebler-Ragger
L. Rogen
H. P. Kapfhammer
Publikationsdatum
05.12.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 9/2018
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-017-0462-4

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