06.12.2024 | Sucht | Leitthema
Substanzbezogene Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter
Epidemiologie, Diagnostik und Behandlung
verfasst von:
Dr. phil. Nicolas Arnaud, Rainer Thomasius
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2025
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Adoleszenz ist stark durch Veränderungs- und Anpassungsprozesse charakterisiert. Der experimentelle und riskante Gebrauch von Suchtmitteln ist in dieser Lebensphase weit verbreitet.
Fragestellung
Entwicklungspsychologie, Epidemiologie und klinisches Erscheinungsbild der Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter, Darstellung der diagnostischen Anforderungen und Therapieempfehlungen.
Material und Methoden
Auswertung der wissenschaftlichen Literatur zu entwicklungsbezogenen Bedingungen der Suchtentstehung, Analyse der Versorgungssituation, Diskussion der alters- und störungsspezifischen Therapiekonzepte und Bedarfsbeschreibung.
Ergebnisse
Jugendliche sind häufig von alkohol- und cannabisbezogenen Suchtstörungen betroffen. Zahlreiche biologische, psychologische, soziale und umgebungsbezogene Bedingungen beeinflussen das Konsumverhalten. In hohem Maße verfügbare Substanzen stellen eine hohe Suchtgefahr dar. In der klinischen Versorgung sind Suchtstörungen im Zusammenhang mit Cannabis besonders häufig. Für die Behandlung im kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungssystem liegen alters- und störungsspezifische Behandlungsempfehlungen vor, die sich deutlich von den Versorgungsstrukturen der Erwachsenen unterscheiden. Dazu gehören behandlungsbegleitende pädagogische und altersgerechte psychosoziale Unterstützungsangebote, die der hohen Komorbidität und den Entwicklungsanforderungen gerecht werden.
Diskussion/Schlussfolgerungen
Junge Menschen sind aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Organismus besonders vulnerabel für die gesundheitlichen Gefahren durch den Konsum psychoaktiver Substanzen. Eine leitliniengerechte Durchführung der qualifizierten Entzugsbehandlung ermöglicht einen hohen Qualitätsstandard mit guten Behandlungsergebnissen.