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Erschienen in: Der Nervenarzt 5/2016

18.04.2016 | Suizid | Einführung zum Thema

Aktuelle psychopharmakologische und psychotherapeutische Strategien der Suizidprävention

Wenn ein Mensch lebensmüde ist …

verfasst von: Dr. U. Lewitzka, Prof. Dr. Dr. h.c. M. Wolfersdorf

Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 5/2016

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Auszug

Mehr als 20 Jahre hat es gedauert, bis es auf höchster politischer Ebene eine Diskussion – und zum Schluss ein Gesetz – über das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe gab. Dahinter standen unzählige öffentliche Debatten – eine breite mediale Aufmerksamkeit, die versuchte, die verschiedenen Aspekte dieses hochkomplexen Themas zu beleuchten. Grundlage der meisten Diskussionen war die Situation in der Palliativmedizin und die Frage darüber, wie wir den Menschen mit einer schweren und mit Sicherheit tödlich verlaufenden Erkrankung am Ende ihres Lebens begegnen wollen. Hier zeigten sich zwei mögliche Wege: Ein Weg bestand darin, die Palliativversorgung zu stärken – spezialisierte Einrichtungen auf- und auszubauen und vor allem die Bevölkerung über die Möglichkeiten einer guten palliativen Versorgung aufzuklären. Der andere Weg lag in der Legalisierung der Aktivitäten von Sterbehilfevereinen bzw. sog. Sterbehelfern. Am 05.11.2015 hat der Deutsche Bundestag mit der Zustimmung von Union, SPD und den Grünen in 2. und 3. Lesung das Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland beschlossen. Bundesgesundheitsminister Gröhe äußerste sich im Anschluss hierzu:
Denn jeder soll die Gewissheit haben, am Lebensende gut betreut und versorgt zu werden.
Dahinter steckt ein ehrgeiziges Vorhaben: Unter anderem wird die Palliativversorgung ausdrücklicher Bestandteil der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen, die palliative Versorgung im Rahmen der häuslichen Krankenpflege wird gestärkt, vor allem in ländlichen Regionen soll der Ausbau spezialisierter Palliativeinrichtungen unterstützt werden und die finanzielle Ausstattung von Kinder- und Erwachsenenhospizen wird verbessert. Bereits einen Tag später, am 06.11.2015 kam es zur Verabschiedung eines Gesetzes, das die geschäftsmäßige Suizidbeihilfe verbietet. Hier waren im Vorfeld fraktionsübergreifend zum Teil sehr emotionale Aussprachen der einzelnen Parlamentarier zu verfolgen. Die Mehrheit der verschiedenen in der Diskussion beteiligten Verbände und Institutionen begrüßte dieses Gesetz. Der erste Beitrag dieses Leitlinienheftes wird sich mit dem Thema „Suizid und Sterbehilfe: Diskurs über den ärztlich assistierten Suizid“ beschäftigen und hier neben einem historischen Rückblick auf diese Diskussion auch ethische und theologische Aspekte beleuchten. …
Metadaten
Titel
Aktuelle psychopharmakologische und psychotherapeutische Strategien der Suizidprävention
Wenn ein Mensch lebensmüde ist …
verfasst von
Dr. U. Lewitzka
Prof. Dr. Dr. h.c. M. Wolfersdorf
Publikationsdatum
18.04.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 5/2016
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-016-0108-y

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