Erschienen in:
14.05.2018 | Vasovagale Synkope | Schwerpunkt
Synkopen bei Kindern und Jugendlichen
verfasst von:
Matthias J. Müller, Prof. Dr. Thomas Paul
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
|
Ausgabe 2/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Synkopen sind im Kindesalter häufig. Affektkrämpfe, vasovagale Synkopen, neurogene und neurokardiogene Synkopen basieren auf einem gemeinsamen Pathomechanismus und werden unter dem Begriff neurogene Synkopen zusammengefasst. Neurogene Synkopen liegen bei ca. 75 % der Synkopen im Kindesalter vor. Eine kardiale Synkope besteht in bis zu 6 % der Fälle. Die Differenzierung zwischen einer benignen Ursache und einer unter Umständen lebensbedrohlichen Ursache der Synkope gelingt in der überwiegenden Zahl der Kinder und Jugendlichen mittels detaillierter Anamnese, körperlicher Untersuchung und anhand des Ruhe-EKG. Eine Kipptischuntersuchung kann bei ungeklärter Ursache im Einzelfall zur Diagnose führen. Bei Kindern mit neurogenen Synkopen ist häufig durch eine Änderung des Lebensstils, Vermeidung der auslösenden Situationen sowie Beruhigung der Familie Symptomfreiheit zu erzielen. Bei fehlendem Effekt kann eine sympathomimetische medikamentöse Therapie mit Midodrin effektiv sein. Fludrocortison und eine antibradykarde Stimulation sind bei ausgewählten Patienten hilfreich. Eine β‑Blocker-Therapie ist nicht von Nutzen. Kardiale Ursachen sind krankheitsspezifisch zu behandeln.