Erschienen in:
15.10.2021 | Medizin aktuell
Synoviale Makrophagen in der Einzelzellanalyse
verfasst von:
Dr. rer. biol. hum. Wiebke Kathmann
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
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Ausgabe 5/2021
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Auszug
Die Einzelzellanalyse ist die derzeit neueste Methode, um Licht in das pathogenetische Zusammenspiel von Zellpopulationen zu bringen. Dafür wird die RNA einer einzelnen Zelle sequenziert oder ein Ribosomen-Profiling durchgeführt, mit dem Ziel, neue Therapieansätze zu erhalten. Lange galten Makrophagen als zentrale proinflammatorische Immunzellen des Gelenks. Diese Bild habe sich grundlegend geändert, so Prof. Dr. Gerhard Krönke, Universitätsklinikum Erlangen. Denn die Einzelzellanalyse habe offenbart, dass es neben den sich aus embryonalen gewebsresidenten Vorläuferzellen entwickelnden, auch aus Monozyten differenzierende Makrophagen gebe. Beide Subpopulationen unterscheiden sich durch die Expression zweier Marker (Trem2 und Cx3cr1). Barrieremakrophagen sind für beide Marker positiv und produzieren antiinflammatorische Zytokine. Zudem bilden sie Proteine für Tight-Junctions, die es ihnen ermöglichen, als äußerste Schicht des Synoviums einen epithelartigen Zellverband zu bilden - eine Art Kapseln als Schutz des Synovium nach außen. Im gesunden Gelenk halten sie Spaltprodukte aus Kollagen und Hyaluronsäure aus der Synovialflüssigkeit davon ab, ins Synoviumgewebe einzudringen und eine Entzündung zu verursachen. …