Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
System zur bildbasierten Zielführung in der Schultertraumatologie
Erste klinische Erfahrungen
verfasst von:
M Kraus, C. Dehner, C. Riepl, M. Bischoff, Prof. Dr. F. Gebhard, H. Schöll
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Navigationssysteme werden in der Orthopädie und Traumatologie zunehmend im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule eingesetzt. Ihr Einsatz in der allgemeinen Traumatologie ist nach wie vor selten, in der Schultertraumatologie finden sich praktisch keine Berichte in der Literatur. Limitierend ist die Notwendigkeit fixer Referenzen an allen beweglichen interessierenden Anteilen des Zielobjekts. Ziel dieser Studie war die Untersuchung erster klinischer Erfahrungen mit einem System zur bildbasierten Zielführung auf der Basis zweidimensionaler C-Bogen-Bilder.
Das System wurde zur Implantation eines Tight-Rope®-Systems bei Tossy-III-Läsionen des Akromioklavikulargelenks eingesetzt. Sieben Patienten wurden mit, 8 ohne das neue System versorgt. Kontrollparameter waren die Anzahl der Versuche der Einbringung des Führungsdrahtes, die Anzahl der C-Bogen-Bilder, der Operationsdauer sowie der allgemeinen Anwendbarkeit.
Durch den Einsatz des Systems wurde die Operationsdauer nicht verlängert (45 vs.49 min; p=0,6). Die Gesamtdurchleuchtungsdauer konnte von 152 auf 90 s (p=0,3) gesenkt werden. Die Anzahl der C-Bogen-Bilder zur Implantation des Führungsdrahtes durch Klavikula und Korakoid konnte von 8 auf 5 (p=0,01) gesenkt werden. Signifikant konnte die Anzahl der Versuche bis zur Akzeptanz der Lage des Führungsdrahtes gesenkt werden (1 vs. 2; p= 0,02).
Erstmalig wurde ein System zur bildbasierten Zielführung in der Schultertraumatologie angewandt. Das System kann durch die Einblendung klinisch relevanter Zusatzinformationen in das angefertigte Röntgenbild im Operationssaal zur Reduktion der Fehlversuche sowie zur Reduktion der Emission potentiell gefährlicher Strahlung beitragen.