Einleitung und Zielsetzung
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Welche Systematisierungen oder Oberkategorien werden zur Darstellung partizipativer Methoden bereits genutzt?
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Welche Systematisierung lässt sich daraus für den deutschsprachigen Raum ableiten?
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Lassen sich die im deutschsprachigen Raum veröffentlichten Methodensammlungen in den Systematisierungsvorschlag einordnen?
Konzeptionen partizipativer Gesundheitsforschung (PGF), partizipativer Methodologie und partizipativer Methoden
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die sich „in hohem Maße durch Kontextualität und Flexibilität auszeichnet“ [12],
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in der „es gerade darum geht, die Eigensinnigkeit und Eigenwilligkeit der Forschungspartner/innen in dem Forschungsprozess zur Geltung zu bringen“ [6], und
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die „die Initiierung eines offenen Prozesses der zielorientierten Interaktion und der selbstkritischen Reflexion“ in den Vordergrund stellt [6].
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die der gemeinsamen Planung und Durchführung von Forschungsprozessen mit Menschen dienen, die vom lebensweltlich situierten Thema und den Ergebnissen des Prozesses betroffen sind, und
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bei denen die 3 Phasen des Methodeneinsatzes (Erhebung, Auswertung, Verwendung) eng verwoben sind und/oder
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die der Selbstreflexion und/oder Reflexion von Machtverhältnissen dienen.
Systematisierung partizipativer Methoden
Methodisches Vorgehen des Scoping-Reviews
Segment | Deutsche Suchbegriffe | Englische Suchbegriffe |
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Partizipation | Partizipation ODER partizipativ ODER partizipatorisch ODER Mitbestimmung ODER mitbestimmen ODER Kollaboration ODER kollaborativ ODER Mitforschen | Participation OR participatory OR participative OR collaborative OR collaboration |
Systematisierung von Methoden | Methode ODER Werkzeug ODER tool ODER Systematisierung ODER Kategorisierung ODER Klassifikation | Method OR tool OR systematization OR systematisation OR categorisation OR categorization OR classification |
Ansätze | Bürgerbeteiligung ODER Aktionsforschung ODER Handlungsforschung ODER „Citizen Science“ ODER „Transdisziplinäre Forschung“ | CBPR OR PAR OR „action reseach“ OR appraisal OR „citizen participation“ OR „community-based participatory research“ OR „citizen science“ OR „transdisciplinary research“ |
Entwicklung des Systematisierungsentwurfes
Ergebnisse
Darstellung der Treffer
Partizipative Gesundheitsforschung | 8 |
Aktionsforschung | 7 |
Bürgerbeteiligung | 6 |
Communitybasierte partizipative Forschung | 5 |
Kinder- und Jugendbeteiligung | 5 |
Lehre | 4 |
Participatory Rural Appraisal | 3 |
Partizipative Forschung | 2 |
Partizipative Qualitätsentwicklung | 2 |
Praxisforschung | 1 |
Unklar | 1 |
Phase | 25 |
Format | 25 |
Sozialform | 9 |
Mitwirkende | 4 |
Undeutlich | 34 |
Systematisierung partizipativer Methoden
1. Prozessgestaltende partizipative Methoden | Dienen der partizipativen Gestaltung des Forschungsprozesses |
1.1 Prozessmoderierende Methoden | Dienen der Moderation |
Dienen der gemeinsamen Entscheidungsfindung | |
Dienen der Reflexion und den einwirkenden Machtverhältnissen zur Qualitätssicherung [6] | |
1.1.2.1 Selbstreflektierende Methoden | Dienen der individuellen Reflexion von Interessen, Leerstellen und Beziehungen [6] |
Beispiel: Forschungstagebücher [39] | |
1.1.2.2 Machtverhältnisse reflektierende Methoden | Dienen der Analyse von Machtstrukturen und Formen der Beteiligung [6] |
Dienen der Etablierung partizipativer Strukturen im Forschungsprozess | |
2. Forschende partizipative Methoden | Dienen der Gestaltung partizipativer Datenerhebungen und -auswertungen |
2.1 Quantitative partizipative Methoden | Nutzen „die statistische Verarbeitung von Messwerten“ zur „Quantifizierung bzw. Messung von Ausschnitten der Beobachtungsrealität“ [46] |
Beispiel: (Peer‑)Befragungen als quantitative Querschnittsstudie [47] | |
2.2 Qualitative partizipative Methoden | Nutzen „Verbalisierungen (oder anderen nichtnumerischen Symbolisierungen …)“ zur Erfassung von „Erfahrungswirklichkeiten“ [46] |
2.2.1 Grafische Methoden/Visualisation Techniques [48] | Nutzen eigene Symbole und Sprache der Mitwirkenden zur Visualisierung von Themen und Beziehungen [48] |
2.2.1.1 Kartenbasierte Methoden [49] | Nutzen Karten zur Visualisierung räumlich-geografischer Aspekte und/oder abstrakter Merkmale [50] |
2.2.1.2 Diagramm- und sequenzbasierte Methoden/Diagramming and Sequencing Techniques [52] | Nutzen grafische Elemente zur Erstellung visueller Darstellungen [53] |
2.2.2 Kunstbasierte Methoden [55] | Nutzen Kunstformen zur Generierung, Interpretation Kommunikation und/oder Darstellung von Wissen [56] |
2.2.2.1 Visuell kreative Methoden [57] | Nutzen visuell kreative Medien |
2.2.2.2 Audiovisuelle Methoden [59] | Nutzen audiovisuelle Medien [60] |
Beispiele: partizipatives Filmprojekt [61] | |
2.2.2.3 Performative Methoden [9] | Nutzen „improvisierte Darstellungen von Lebens- und Problemsituationen“ [6] |
2.2.2.4 Plastisch gestaltende Methoden | Nutzen die plastische Gestaltung |
2.2.3 Verbale Methoden | Nutzen „Symbole in Form von Wörtern“ [64], einschließlich Gebärdensprache |
2.2.3.1 Mündliche Methoden | Nutzen mündliche Formen zur „Generierung und Erfassung verbaler Äußerungen“ [65] |
2.2.3.2 Schriftliche Methoden [69] | Nutzen schriftliche Formen zur Generierung und Erfassung verbaler Äußerungen [65] |
2.2.4 Kontextbezogene Methoden | Nutzen Faktoren der materiellen, sozialen und einstellungsbezogenen Umwelt (in Anlehnung an [70]) |