Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Systemische Verlaufsform der juvenilen idiopathischen Arthritis
verfasst von:
PD Dr. M. Frosch, D. Holzinger, J. Roth
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die systemische juvenile idiopathische Arthritis (SJIA) ist charakterisiert durch Fieberschübe, ein flüchtiges Exanthem und Arthritis. Die Erkrankung beginnt oft unter dem Bild des Fiebers unklarer Ursache. Bei chronisch aktivem Verlauf droht eine hohe Morbidität: Vor allem Gelenkdestruktionen und ein sekundärer Kleinwuchs sind häufige Komplikationen. Immunologisch steht die Aktivierung des angeborenen Abwehrsystems mit Stimulation der Phagozyten im Vordergrund. Diese wird vermittelt über Interleukin-1 (IL-1), IL-6 und S100-Proteine. Letztere können bei Fieber unklarer Genese differenzialdiagnostisch genutzt werden. Kommt es unter der Behandlung mit Steroiden, Methotrexat und Tumornekrosefaktorblockade zu einem therapieresistenten Verlauf, können neue Therapieansätze mit Antagonisten oder Antikörpern gegen IL-1 und -6 eingesetzt werden. Damit ist zukünftig die Hoffnung einer günstigeren Prognose der SJIA für eine größere Patientengruppe verbunden.