18.04.2024 | TAVI | Schwerpunkt: Neue Aspekte bei Herzklappenerkrankungen
Katheterbasierte und operative Therapie bei Aortenvitien
verfasst von:
PD Dr. med. Matthias Renker, PD Dr. Dr. med. Efstratios I. Charitos, Prof. Dr. med. Yeong-Hoon Choi, Prof. Dr. med. Samuel Sossalla
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2024
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Zusammenfassung
Die Genese von Aortenvitien ist überwiegend degenerativ im Sinne einer kalzifizierenden Aortenklappenstenose, was mit einer drastischen Reduktion der Prognose einhergeht. Auch die Prävalenz der Aortenklappeninsuffizienz steigt mit zunehmendem Alter. Bei Aortenvitien im Allgemeinen ist eine zeitgerechte Kausaltherapie wichtig. Nach Indikationsstellung hierfür kommt dem Heart-Team eine zentrale Bedeutung bei der Bewertung der Evaluationsergebnisse sowie bei der den Patientenwunsch berücksichtigenden Therapieentscheidung zu. In der Abwägung der Therapiemöglichkeiten spielen gerade bei jüngeren Patientinnen und Patienten Überlegungen zur langfristigen Perspektive eine entscheidende Rolle. Die mit weitem Abstand häufigste Therapie bei Aortenvitien ist das Einbringen einer Klappenprothese, mittlerweile in der Mehrzahl der Fälle als kathetergestützte Implantation (transkatheter Aortenklappenimplantation [TAVI]) einer biologischen Herzklappenprothese. Der offen-chirurgische Aortenklappenersatz (AKE) wird bei jüngeren Patienten mit niedrigem chirurgischem Risiko favorisiert oder dann, wenn eine minimal-invasive TAVI-Prozedur nicht möglich ist. Bei AKE kommen biologische wie auch die am längsten haltbaren mechanischen Prothesentypen zum Einsatz. Rekonstruktive chirurgische Verfahren kommen im Wesentlichen nur bei der Aortenklappeninsuffizienz zur Anwendung. Insbesondere die TAVI, aber auch die chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Aortenvitien haben sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. In Bezug auf die TAVI sind hier unter anderem Indikationserweiterungen zu nennen, auf chirurgischer Seite insbesondere minimal-invasive Operationstechniken.