Erschienen in:
01.06.2013 | Leitthema
Technik der Manschettenresektion am Bronchial- und Lungengefäßbaum
verfasst von:
Dr. D. Branscheid, M. Beshay
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Manschettenresektionen der Lunge haben die onkologisch radikalen, parenchym- und lungenfunktionserhaltenden Resektionen sowie die Erweiterung der Operationsindikationen in der heutigen Thoraxchirurgie geprägt. Wann immer eine Lungenamputation durch eine broncho- und/oder angioplastische Maßnahme bei gleicher Radikalität verhindert werden kann, wird sie eingesetzt: Bei abgrenzbaren zentralen Tumoren, intraluminalem Wachstum (T3), Infiltrationen peri- und extrabronchialer Regionen, der Lappenostien und der Arteria pulmonalis (T2/T3) sowie der Lymphknoten (N1/N2) gelingt mit dieser Operationsmethode ein qualitativ besseres Überleben, eine geringere Morbidität und Mortalität. Die bronchoskopische Platzierung eines Doppellumentubus ist neben dem anästhesistischen Routinemonitoring unumgänglich. Vor der Manschettenresektion gilt es, die komplette Lymphknotendissektion durchzuführen, ohne Anastomoseareale zu denudieren unter Schonung der A. bronchiales. Gezielte präoperative endoskopische Biopsien, Kenntnis der Topographie und Mobilisation des Gefäß- und Bronchialbaumes, subtile Operationstechnik insbesondere bei Lumeninkogruenzen, peri- und postoperative videobronchoskopische Begleitung sowie die intraoperative Schnellschnittuntersuchung der Absetzungsränder und schlussendlich eine spannungsfreie und winkelgerechte Anastomose sind die Voraussetzungen für einen komplikationslosen postoperativen Verlauf. Bei schlecht durchblutetem Bronchialbaum bietet sich in Einzelfällen die Deckung mit gut vaskularisiertem Gewebe an. Eine Operabilität kann somit bei älteren und lungenfunktionsbeeinträchtigten, insbesondere bei neo-/adjuvant behandelten Patienten, die einer Pneumonektomie nicht mehr zugänglich sind, erreicht werden.