Erschienen in:
03.03.2021 | Leitthema
Techniken der Rekonstruktion und Augmentation des medialen patellofemoralen Ligaments
verfasst von:
Dr. med. F. Perwanger, H. C. Jeske, PD Dr. P. Ahrens
Erschienen in:
Knie Journal
|
Ausgabe 2/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Für die Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) zur Behandlung der Patellainstabilität sind verschiedene Methoden beschrieben. Diese unterscheiden sich vor allem in der Transplantatart und den verschiedenen Fixationstechniken. Die MPFL-Augmentation oder -Rekonstruktion mit autologer Grazilissehne stellt nach unserer Kenntnis die am weitesten verbreitete Technik dar. Zur patellarseitigen Fixierung werden intraossäre, transossäre und Techniken mit diversen Ankersystemen angewandt. Die femorale Fixierung erfolgt üblicherweise mit einer bioresorbierbaren Interferenzschraube. Als interessante Transplantatalternativen werden ein oberflächlicher Quadrizepssehnenstreifen oder der mediale Anteil der Adductor-magnus-Sehne beschrieben. Alle diese Techniken gleichen sich im Ergebnis bezüglich der Knie-Scores (Kujala, Lysholm) und Reluxationsraten. Die Patienten erlangen mit hoher Wahrscheinlichkeit das vorbestehende Alltagsaktivitätslevel wieder. Bei allen Verfahren ist der Erfolg von der Wahrung der anatomischen Landmarken abhängig. Nur unter Berücksichtigung dieser kann die normale Physiologie wiederhergestellt werden. Vor Indikationsstellung zur isolierten MPFL-Rekonstruktion ist es unbedingt notwendig, begleitende, destabilisierende Faktoren und Normabweichungen wie Trochleadysplasie, Achsenfehlstellungen, Patellahöhe sowie pathologische Kraftvektoren innerhalb des femoropatellären Systems zu berücksichtigen.