Erschienen in:
01.11.2003 | Leitthema
Telekommunikation und Telepathologie in der orthopädischen Onkologie
Möglichkeiten bei Diagnostik und Therapie primär maligner Knochentumore
verfasst von:
P. Niemeyer, G. Delling, M. Werner, H.-G. Simank, Priv.-Doz. Dr. L. Bernd
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2003
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Zusammenfassung
Das Gebiet der Diagnostik von Knochentumoren stellt aufgrund der Seltenheit der Erkrankungen auf der einen Seite sowie der schwierigen histopathologischen Differentialdiagnostik auf der anderen Seite ein Gebiet der Onkologie dar, in dem der behandelnde Arzt bei Planung und Durchführung von Diagnostik und Therapie auf eine konsequente pathologisch-histologische Begleitung auf höchstem Niveau angewiesen ist.
Basierend auf der bereits seit 1995 bestehenden Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Osteopathologie der Universität Hamburg und der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg wurde im Rahmen eines Kooperationsprojekts ein Telepathologiesystem installiert und die Zusammenarbeit im direkten Dialog etabliert.
Zwischen Juli 2001 und März 2003 wurden insgesamt 190 Patienten mit Verdacht auf das Vorliegen eines Knochentumors interdisziplinär diskutiert. Nach den internationalen Richtlinien der Kompetenzzentren für Osteopathologie erfolgte eine konsequente differentialdiagnostische Abklärung vor der Biopsie, die interdisziplinäre Festlegung der optimalen Biopsiestelle und Wahl des geeigneten Verfahrens. Zusätzlich zu den Fällen der Routinediagnostik wurden im Rahmen des Telepathologieprojekts 51 Schnellschnittuntersuchungen durchgeführt, die unmittelbare Konsequenz für das weitere chirurgische Vorgehen hatten. Auf diese Art und Weise konnte eine enge Zusammenarbeit zwischen dem den Patienten betreuenden Orthopäden und dem pathologischen Kompetenzzentrum etabliert werden, die für den betroffenen Patienten eine Optimierung der Therapie bedeutet.