Erschienen in:
08.02.2018 | Telemedizin | Übersichten
Telemedizin und telemetrische Aufzeichnungsmethoden zur Diagnostik in der Schlafmedizin
verfasst von:
Prof. Dr. Thomas Penzel, Martin Glos, Christoph Schöbel, Zhongming He, Ondrej Ludka, Ingo Fietze
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Die Schlafmedizin hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Die Prävalenz von Schlafstörungen hat zugenommen, und die Schlaflabore in Kliniken und privaten Einrichtungen sind ebenfalls größer geworden, um dem Andrang gerecht zu werden. Die Schlafmedizin verfügt über evidenzbasierte Leitlinien für die Diagnose und Therapie von Schlafstörungen. Jedoch sind Schlaflabore und schlafmedizinisch geschultes Personal nicht ausreichend verfügbar. Es wurden viele neue Methoden zur Aufzeichnung des Schlafs und zur Diagnose von Schlafstörungen entwickelt, deren Sensitivität und Spezifität hier aufgeführt werden. Viele Schlafstörungen sind chronisch und erfordern eine kontinuierliche Behandlung und Überwachung des Therapieerfolgs. Kosteneffiziente Techniken für die Erstdiagnose und für die Therapieüberwachung sind wichtig. Die Technologien der Telemedizin können helfen, die Anforderungen an Diagnose und Therapieüberwachung zu erfüllen. Die drahtlose Aufzeichnung des Schlafs und der Biosignale im Schlaf ermöglicht es, diagnostische Geräte mit teils guter Validität breiter zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus erfordert die Schlafforschung moderne Techniken, um zugrunde liegende Regulationsmechanismen des Schlafs zu erforschen und ein besseres Verständnis für die Physiologie und die Pathophysiologie der Schlafstörungen zu erreichen. Die Aufzeichnung des Schlafs zuhause und die nicht beeinträchtigende Aufzeichnung mit telemedizinischen Methoden unterstützen die Schlafforschung und erlauben es, Interferenzen zu reduzieren und längere Zeiträume zu erfassen.