Erschienen in:
10.10.2018 | Kardiale Resynchronisationstherapie | Schwerpunkt
Telemonitoring von implantierten kardialen Devices
Klinische Notwendigkeit oder sinnloser Luxus?
verfasst von:
Dr. med. Michael Döring, MD, PD Dr. med. Sergio Richter, Dr. med. Helge Knopp, Prof. Dr. med. Gerhard Hindricks
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Neben der telemedizinischen Nachsorge zu einem festgelegten Zeitpunkt besteht bei modernen Devices die Möglichkeit einer engmaschigen telemetrischen Überwachung. Durch Übertragung von geräte- und patientenspezifischen Daten lassen sich Fehler in der Integrität von Gerät oder Elektroden und kardiale Arrhythmien frühzeitig detektieren, wodurch in verschiedenen Studien die Zahl der erforderlichen ambulanten Kontrollen oder stationären Aufenthalte und die Rate an inadäquaten ICD-Therapien signifikant reduziert werden konnten. Die Messung verschiedener Surrogatparameter ermöglicht eine bessere klinische Einschätzung herzinsuffizienter Patienten, dennoch konnte bisher keine Verbesserung des Outcomes durch Therapiesteuerung anhand der telemetrisch übertragenen Daten gezeigt werden. Retrospektive Analysen, eine prospektiv-randomisierte Studie und verschiedene Metaanalysen sahen eine Reduktion der Gesamtmortalität durch Einsatz von Remote-Monitoring. Dieser Effekt besteht v. a. bei möglichst engmaschiger Überwachung, zeitnaher Sichtung der Befunde, entsprechend frühzeitiger Intervention und Vorgabe von klaren Therapieschemata bei bestimmten klinischen Szenarien. Eine derart lückenlose Betreuung der Patienten setzt die Schaffung von Telemonitoring-Zentren mit entsprechender struktureller und personeller Ausstattung voraus, wobei die Schaffung solcher Strukturen bisher im deutschen Gesundheitswesen nicht vergütet wird. Die vorliegende Arbeit möchte eine Übersicht über Remote-Monitoring geben und Möglichkeiten und Grenzen der Device-basierten telemedizinischen Überwachung aufzeigen.