Erschienen in:
01.05.2007 | Schwerpunkt: Ovarialtumoren
Teratome des Ovars
Klinisch-pathologische Unterschiede zwischen unreifen und reifen Teratomen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr.h.c. D. Schmidt, F. Kommoss
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 3/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Teratome sind die häufigsten Keimzelltumoren des Ovars. Zwei große Gruppen lassen sich dabei unterscheiden: reife und unreife Teratome. Reife Teratome sind benigne Tumoren, die meist aus Derivaten von 2 oder 3 Keimblättern bestehen. Nur in Einzelfällen zeigen sie eine maligne Transformation (meist Plattenepithelkarzinom). Unreife Teratome sind dagegen maligne Ovarialtumoren. Sie enthalten zusätzlich zur reifen Komponente unreife Gewebselemente, zumeist in Form unreifen neuralen Gewebes, histologisch erkennbar als Neurotubuli und/oder Rosetten. Der Anteil der unreifen Komponenten am Gesamttumorgewebe definiert den Grad der Unreife. Er wird nach der derzeit gültigen WHO-Klassifikation in 4 Graden ausgedrückt, wobei der Grad 0 einem reifen Teratom entspricht. Mit Ausnahme der kindlichen Teratome werden die unreifen Teratome vom Grad 2 und 3 mit einer Chemotherapie behandelt. Bei den kindlichen unreifen Teratomen muss nach einer Dottersacktumorkomponente gefahndet werden, da diese die Prognose bestimmt. Ist eine solche nachweisbar, wird der Tumor ebenfalls mit einer Chemotherapie behandelt. Sowohl beim reifen als auch beim unreifen Teratom können peritoneale Implantate (Gliomatosis peritonei) auftreten, die ebenfalls gradiert werden. Sind sie unreif, werden die Patientinnen ebenfalls mit einer Chemotherapie behandelt. Diese Implantate entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einer Metaplasie der subperitonealen Zellen und stellen keine Metastasen des ovariellen Teratoms dar.