Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Testgütekriterien manualmedizinischer Tests bei Low-back-pain-Patienten
Eine Literaturrecherche
verfasst von:
S. Conradi, U. C. Smolenski
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Zeiten steigender Kosten ist es wichtig, die eigene Arbeit qualitativ hochwertig und nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auszuführen (evidenzbasierter Medizin). Der Augenmerk dieser Literaturrecherche liegt auf der Reliabilität manualmedizinischer Untersuchungen bei akutem Schmerz der Lendenwirbelsäule („low back pain“).
Datenquellen
Als Suchzeitraum wurden die Jahre 1992–2004 festgelegt. Zur Literatursuche mit standardisiertem Fließschema wurden folgende Datenbanken herangezogen: MEDLINE, Web of Science, SPOLIT, PEDRo und die Cochrane Library. Des Weiteren wurden relevante Zeitschriften durchsucht.
Datenauswertung
Neun Literaturstellen wurden gefunden, die sich vollständig oder in Teilaspekten mit der Reliabilität manualmedizinischer Untersuchungen beschäftigen. Keine dieser Arbeiten ist auf dem höchsten Evidenzlevel angesiedelt. Es gibt wenige Studien, deren methodisch gutes Vorgehen zu hohen Reliabilitätswerten einzelner Tests oder Testsystemen geführt haben. Wie in früheren Studien vermutet wurde, konnten auch wir tendenziell höhere Reliabilitäten für die Schmerzprovokationstests als für Mobilitäts- oder Funktionstests feststellen. Drei Literaturübersichten wurden gefunden, die alle ein divergierendes Abschneiden der Tests feststellen und den weiteren Forschungsbedarf betonen.
Schlussfolgerung
Auch unsere Überprüfung zeigt, dass der Forschungsbedarf in der Manuellen Medizin hinsichtlich der Untersuchungstechniken beim unteren Rückenschmerz noch nicht gedeckt ist. Die Recherche lässt keinen klaren Schluss auf die Evidenz einzelner Untersuchungen zu. Aus unserer Sicht bedarf es einer weiteren Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Testgütekriterien zur Thematik der manualmedizinischen Untersuchungen bei Low-back-pain-Patienten.