Erschienen in:
01.09.2014 | Originalarbeit
Tetraploide Komplementierung von iPS-Zellen: Implikationen für das Potenzialitätsargument
verfasst von:
Dr. Marco Stier
Erschienen in:
Ethik in der Medizin
|
Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Das Potenzialitätsargument (PA) ist das wohl wichtigste Argument der Gegner der verbrauchenden Embryonenforschung und des Schwangerschaftsabbruchs. Weil schon der frühe Embryo eine potenzielle Person sei, so das Argument, besitze er bereits den moralischen Status einer Person. Mit der Möglichkeit, aus differenzierten somatischen Zellen „ethisch unproblematische“ induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) zu gewinnen, schien diese PA-Problematik zumindest für die Forschung umgangen. Indessen zeigen neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, dass auch aus pluripotenten Zellen neue Organismen erwachsen können. Der Beitrag argumentiert dafür, dass nach der Logik von PA nicht nur iPS-Zellen, sondern auch die somatischen Zellen, aus denen diese entstehen, als potenzielle Personen mit Würde und Lebensrecht anzusehen wären. Aufgrund dieser Implikationen ist PA auch nicht als Argument für ein Lebensrecht von Embryonen geeignet.