Erschienen in:
10.02.2021 | Konservative Therapie | Leitthema
Therapie der Patellaluxation: konservativ oder operativ
Stand der Literatur heute
verfasst von:
Prof. Dr. Stefan Hinterwimmer, PD Dr. Philipp Ahrens
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Welcher Patient sollte nach einer ersten Patelladislokation konservativ behandelt werden, und welcher Patient sollte schon primär operativ behandelt werden? Das sind die zentralen Fragen, denen sich dieser Beitrag widmet. Die Antwort lässt sich im Rahmen einer sog. Risikostratifizierung auf Basis von 2 Scores geben: Patellar Instability Severity (PIS) Score und Recurrent Instability of the Patella (RIP) Score. Im PIS Score kommen Alter, beidseitige Dislokation, Trochleadysplasie nach Dejour, Patellahöhe nach Insall-Salvati, „Tibial-tuberosity-trochlear-groove“(TT-TG)-Abstand und Patellakippung vor, im RIP Score Alter, offene Wachstumsfugen, Trochleadysplasie nach Dejour sowie ein Quotient von TT-TG-Abstand und Patellahöhe nach Caton-Deschamps. Gemäß einem Punktwert kann die Einteilung in konservativ oder operativ erfolgen. Ein sehr hohes Risiko für eine Reluxation ergab sich bei mehreren, in Kombination vorliegenden Risikofaktoren. Patienten mit geringem Risikoprofil können der konservativen Therapie zugeführt werden. Bei Patienten mit hohem Reluxationsrisiko sollte eine primär operative Therapie erwogen werden.