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Therapie der unipolaren Depression - Psychotherapie

  • 2024
  • Buch
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Über dieses Buch

Dieses Buch stellt die gängigen psychotherapeutischen Verfahren dar, die in der Behandlung der unipolaren Depression eingesetzt werden können.
Jedes Kapitel widmet sich der Darstellung eines für die Depressionsbehandlung geeigneten Psychotherapieverfahrens. Jedes Kapitel wird von der Schilderung eines typischen Falls durchzogen, an dem die einzelnen Interventionen im Therapieverlauf illustriert werden. Die Psychotherapieverfahren werden in einzelne Handlungsschritte (Module) unterteilt und mit Online-Materialien wie Arbeitsblätter, Informationsmaterialien, Aufklärungsbögen etc. unterlegt. Ziel des Buches ist es, eine praxisnahe Anleitung zu den verschiedenen Psychotherapieverfahren zu geben. Das Lesen einzelner Kapitel ohne den Zusammenhang mit den anderen Kapiteln ist möglich.
Das Buch stellt die Fortführung und Aktualisierung der Psychotherapie-Sektion in Konrad, C.: Therapie der Depression – Praxisbuch der Behandlungsmethoden, Springer 2017, dar und richtetsich in erster Linie an psychotherapeutisch tätige Ärzt:innen und Psycholog:innen, die sich für eine moderne psychotherapeutische Behandlung der Depression interessieren.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Psychotherapie wird zur Behandlung der unipolaren Depression bei allen Schweregraden empfohlen und kann mit vielen anderen Methoden der Depressionsbehandlung kombiniert werden. Die Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie weist bei höheren Schweregraden einen besseren Effekt auf als wenn jedes Verfahren für sich durchgeführt wird. Viele Wirkfaktoren der Psychotherapie sind verfahrensübergreifend wirksam. Dazu zählen die Etablierung einer tragfähigen Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Patienten, die Klärung der Behandlungsmotivation und -ziele, die Anerkennung des Leidensdrucks und einige mehr. Das vorliegende Buch gibt einen breiten Überblick über wissenschaftlich gut evaluierte und klinisch sehr bewährte Psychotherapieverfahren zur Behandlung unipolarer Depressionen. Die einzelnen Verfahren werden anhand von Fallbeispielen und Therapiebausteinen sowie mithilfe von online zur Verfügung gestellten Arbeitsblättern und Therapeutenhilfen so praxisnah und anwendungsbezogen dargestellt, dass die Leser zum Ausprobieren und Anwenden ermutigt werden.
Die aktuelle Reihe von Büchern zum Thema Depressionstherapie bietet eine Aktualisierung und Erweiterung der im Buch Praxis der Depressionsbehandlung beschriebenen Verfahren (Konrad 2017).
Carsten Konrad
2. Psychoedukation
Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel beschäftigt sich mit der Psychoedukation von depressiven Patienten und ihren Angehörigen. Im ersten Teil werden die Bedeutung und Ziele der Psychoedukation dargestellt. Im zweiten Teil wird die Durchführung von Psychoedukation im stationären Setting praxisnah beschrieben. Viele Patientenbeispiele, Formulierungshilfen und Arbeitsblätter veranschaulichen die Durchführung der einzelnen Therapiebausteine, die sowohl in Gruppen- als auch Einzeltherapien umgesetzt werden können. Inhaltlich reichen diese von der Erarbeitung der Entstehungsbedingungen von Depression der Krankheitsmerkmale und Behandlungswege bis zu Maßnahmen, die den Rückfallschutz betreffen. Das Kapitel schließt mit typischen Problemen in der Anwendung von Psychoedukation bei depressiven Patienten und zugehörigen Lösungsvorschlägen ab.
Stefanie Losekam, Carsten Konrad
3. Praxis der kognitiven Verhaltenstherapie
Zusammenfassung
Nach einer kurzen Einführung in die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und Modelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Depression werden Therapiebausteine zur praktischen Durchführung der KVT dargestellt, insbesondere die Einführung in die KVT, das „Zustandsbarometer“, Aktivitätenaufbau und Tagesstrukturierung, kognitive Umstrukturierung sowie der Therapieabschluss.
Stefanie Losekam, Carsten Konrad
4. Praxis der psychodynamischen Psychotherapie
Zusammenfassung
Aufbauend auf einem Überblick über wesentliche Merkmale und Ziele psychodynamischer Therapieverfahren sowie über psychoanalytische Erklärungsmodelle der Depressionsentstehung wird in diesem Kapitel die Durchführung der psychodynamischen Therapie bei Depression praxisnah dargestellt. Hierbei stehen 7 Therapiebausteine im Fokus, die sich in empirischen Studien als wirksam erwiesen haben. Die Therapie bewegt sich auf einem Kontinuum zwischen supportiven und deutenden (expressiven) Interventionen, die gleichzeitig die beiden Kernbausteine dieses Therapieansatzes bilden. Zu Ersteren gehört insbesondere der Aufbau einer guten Therapeut-Patient-Beziehung, während Letztere auf die Bearbeitung (bewusster und unbewusster) Konflikte abzielen. Weitere Therapiebausteine nehmen u. a. den Therapieeinstieg und das Therapieende besonders in den Fokus.
Christiane Steinert, Falk Leichsenring
5. Gesprächspsychotherapie der Depression
Zusammenfassung
Nach einer kurzen Beschreibung der Störungs- und Therapietheorie sowie des Konzepts der Depressionsentstehung wird die Anwendungspraxis anhand von 6 Therapiebausteinen dargestellt. Der erste Therapiebaustein betrifft die Einleitung einer Therapie und die Erörterung ihrer Voraussetzungen, mit dem 6. Baustein werden Implikationen und Regularien des Therapieendes beschrieben. Mit den übrigen 4 Bausteinen kommen die Handlungskonzepte des Verfahrens zur Darstellung. Der zentrale Baustein kreist um das Thema Einfühlen und Verstehen mit dem Ziel einer Selbsterkundung und einer Selbstreflexion des Patienten in der Sicherheit der therapeutischen Beziehung. Die anderen Bausteine sollen die Realisierung dieses Ziels auf unterschiedliche Weise unterstützen und ergänzen. Auf dem Hintergrund eines Fallbeispiels wird die Anwendung dieser Konzepte in Form von Therapeut-Patient-Interaktionen erörtert. Schließlich wird beschrieben, wie das widersprüchliche Interaktionsverhalten manch Depressiver zu einem Fallstrick für den Therapeuten werden  kann.
Jobst Finke
6. Praxis der interpersonellen Psychotherapie (IPT)
Zusammenfassung
Nach einer kurzen Einführung in die interpersonelle Psychotherapie (IPT), deren Indikation und Limitation, werden die 4 interpersonellen Problembereiche „interpersonelle Konflikte“, „Rollenwechsel“, „langanhaltende Einsamkeit“ und „komplizierte Trauer“ an Fallbeispielen verdeutlicht. Abschließend folgen Besonderheiten und Fallstricke der Therapieform.
Christine Scholz, Rebecca Schneibel, Eva-Lotta Brakemeier
7. Praxis des Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP)
Zusammenfassung
Das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) wurde von James P. McCullough jr. als spezielles Behandlungsverfahren für chronisch depressive Patienten entwickelt. Es bedient sich kognitiv-verhaltenstherapeutischer, psychodynamischer und interpersoneller Aspekte und geht im Wesentlichen auf die Interaktion von Person und Umwelt ein. Wesentliche Therapiebausteine sind die Erhebung prägender Bezugspersonen, das Erarbeiten proaktiver Übertragungshypothesen mit dem Patienten, die Situationsanalysen und die Erarbeitung interpersoneller Interaktionsaspekte anhand des Kiesler-Kreises. Eine Besonderheit von CBASP ist die Beziehungsgestaltung zum Beispiel bei den interpersonellen Diskriminationsübungen und der kontingenten persönlichen Responsivität. Der Patient soll durch die Therapie in die Lage versetzt werden, soziale Problemlöse- und Bewältigungsstrategien im Alltag anzuwenden, einen interpersonellen Heilungsprozess bzgl. früherer Traumata zu durchlaufen, Konsequenzen des eigenen Verhaltens erkennen zu können und authentische Empathie zu entwickeln.
Hans Onno Röttgers, Carsten Konrad
8. Akzeptanz- und Commitment-Therapie
Zusammenfassung
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie wurde von dem amerikanischen Psychologen Steven Hayes entwickelt. In der ACT werden klassische verhaltenstherapeutische Techniken mit achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Strategien sowie Interventionen zur Werteklärung kombiniert. Insbesondere die „achtsame“, nicht bewertende Akzeptanz eigener negativer Gedanken ermöglicht eine „neutrale“ Distanzierung. Die Werteorientierung („Was ist mir wichtig? Wofür lohnt es sich für mich? Was ist mir wertvoll?“) soll helfen, zielgerichtete, konkrete Handlungsabsichten („commitment“) abzuleiten. Die Standardbehandlung umfasst sechs Komponenten oder Prozesse: 1. Gegenwärtigkeit im Augenblick (Achtsamkeit), 2. Akzeptanz, 3. Defusion, 4. Selbst als Kontext, 5. Werte und 6. Commitment. Diese werden dargestellt im sogenannten Hexaflex-Modell (Hexa von Hexagon = Sechseck und flex von Flexibilität). Das Erreichen größtmöglicher psychischer Flexibilität ist nach Hayes der beste Weg zur Gesundheit.
Hans Onno Röttgers, Barbara Merrem
9. Schematherapie
Zusammenfassung
Die Schematherapie wurde von Jeffrey Young, einem Vertreter der kognitiven Therapie, zur Behandlung von chronischen Achse-I-Störungen (besonders Depression und Angststörungen) und Achse-II-Störungen (Persönlichkeitsstörungen) entwickelt.
Nach einer einführenden Darstellung der Konzepte der Schematherapie, deren Indikationen und Limitationen werden anhand eines Fallbeispiels die relevanten und schematherapiespezifischen Therapiebausteine erörtert, die jedoch in ihrer Anwendung nicht zwingend eine chronologische Reihenfolge erfordern, sondern zum Teil situativ zum Einsatz kommen. Auf die Erarbeitung eines individuellen Modusmodells, das als Fallkonzept dienen kann, wird besonderer Wert gelegt und zudem soll die Rolle des Therapeuten hinsichtlich der Beziehungsgestaltung genauer dargestellt werden.
Hans Onno Röttgers, Barbara Merrem
10. Systemische Therapie
Zusammenfassung
Aufbauend auf einer kurzen Darstellung systemischer Grundannahmen und Grundhaltungen wird ein Modell zur Entstehung, Aufrechterhaltung und Therapie depressiver Erlebens- und Verhaltensmuster beschrieben. Es folgen neun Therapiebausteine, die mit konkreten Formulierungsvorschlägen und an einem Praxisbeispiel vorgestellt werden; sie sind eher als „Elemente“ einer systemischen Therapie und nicht im Sinne einer festgelegten Abfolge zu verstehen. Abschließend werden Fallstricke in der systemischen Therapie von Personen mit depressiver Symptomatik diskutiert.
Ulrike Borst
11. Suizidalität und Krisenintervention
Zusammenfassung
Suizidalität ist ein bei Depressionspatienten sehr häufiges Symptom der Erkrankung. Das folgende Kapitel vermittelt kurz einige theoretische Grundlagen zum Thema und gibt dann konkrete Anleitung zum Umgang mit Suizidalität beim Patienten, mit dem Ziel Suizidversuche und vollendete Suizide zu verhindern. Es zeigt auch auf, was nach einem vollendeten Suizid beim Umgang mit Mitpatienten, Angehörigen und Mitarbeitern wichtig zu beachten ist.
Ina Kluge, Mirjam Bühring, Franciska Illes, Georg Juckel
Backmatter

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Titel
Therapie der unipolaren Depression - Psychotherapie
Herausgegeben von
Carsten Konrad
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-68629-4
Print ISBN
978-3-662-68628-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-68629-4

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Mann raucht Joint/© Daniel Sierralta / Westend61 / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Junge Frau am Smartphone/© martin-dm / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Eine Person sitzt müde im Bett und stützt den Kopf auf die Hände/© demaerre / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Junge Frau liegt im Bett mit offenen Augen/© mtrlin / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)