Erschienen in:
01.08.2005 | Leitthema
Therapiemöglichkeiten von Knorpeldefekten des Talus
verfasst von:
Dr. C. Meyer, R. Schnettler
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Knorpelschäden des Talus lassen sich ätiologisch Läsionen im Rahmen einer Osteochondrosis dissecans tali (ODT) bzw. traumatischen und posttraumatischen Veränderungen zuordnen. Die steigende Inzidenz von Sprunggelenkverletzungen lässt eine Zunahme der osteochondralen Läsionen des Talus erwarten. Die Ätiologie der ODT ist weiterhin ungeklärt.
Die klinische Symptomatik ist unabhängig von der Genese des Knorpelschadens. Typischerweise berichtet der Patient über einen belastungs- und bewegungsabhängigen Schmerz, häufig in Verbindung mit rezidivierenden Schwellungszuständen.
Die apparativen Untersuchungen umfassen neben der konventionellen radiologischen Diagnostik v. a. die Magnetresonanztomographie. Einen herausragenden Stellenwert zur Abklärung und Einteilung der osteochondralen Läsionen besitzt die Arthroskopie mit der Möglichkeit der sofortigen therapeutischen Intervention. Die Autoren bevorzugen zur Einteilung der osteochondralen Läsionen des Talus die von Martinek et al. [
18] vorgeschlagene Klassifikation der Stadien I–IV.
Veränderungen des Stadiums I werden in der Regel konservativ behandelt. Symptomatische Läsionen des Stadiums II können durch die arthroskopisch und radiologisch mittels Bildwandlers kontrollierte retrograde Anbohrung therapiert werden. Zur Therapie von Knorpelschäden der Stadien III und IV stehen, neben der Möglichkeit der retrograden Anbohrung, je nach Defektgröße die Knorpeltransplantationsverfahren der OCT (osteochondrale Transplantation) und der ACT (autologe Chondrozytentransplantation) zur Verfügung.