Erschienen in:
01.12.2012 | Schwerpunkt
Therapierefraktäre Hypertonie
Stellenwert neuer Therapiekonzepte
verfasst von:
M. Siekierka-Harreis, L.C. Rump, PD Dr. O. Vonend
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Bei einem Großteil der Patienten mit arterieller Hypertonie kann eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems nachgewiesen werden. Die therapieresistente Hypertonie erfordert ein gezieltes diagnostisches Vorgehen zum Ausschluss und ggf. zur kausalen Therapie sekundärer Hypertonieformen. Können sekundäre Ursachen ausgeschlossen werden und erreicht man trotz Optimierung der antihypertensiven Medikation und Ausschöpfung konservativer Maßnahmen nicht das Blutdruckziel, stehen neue invasive Therapiestrategien wie die renale sympathische Denervation oder die Barorezeptorstimulation zur Verfügung. Diese sollten bei ausgewählten Patienten mit therapierefraktärer Hypertonie in spezialisierten Zentren zur Anwendung kommen. Für beide Verfahren gibt es noch wenige Daten zur langfristigen Sicherheit und Effektivität. Ihre Anwendung ist derzeit nicht als Alternative zur medikamentösen Therapie zu sehen, sondern als Ultima Ratio bei Versagen der etablierten konservativen Therapieformen. Bislang ist die gute Wirksamkeit der interventionellen Verfahren nur für Patienten belegt, die trotz einer durchschnittlich über 5-fachen antihypertensiven Medikation systolische Blutdruckwerte deutlich über 160 mmHg aufwiesen.