Erschienen in:
01.07.2016 | Peeling | Leitthema
Intraoperative Echtzeit-OCT in der Makulachirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. L.-O. Hattenbach, C. Framme, B. Junker, A. Pielen, H. Agostini, M. Maier
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Spektral-Domänen optische Kohärenztomographie (SD-OCT) ist für die perioperative Diagnostik in der chirurgischen Therapie von Erkrankungen des vitreomakulären Interface von zentraler Bedeutung. Die hochauflösende Bildgebung der SD-OCT stellt feinste anatomische Strukturen hochauflösend dar und prädestiniert dieses bildgebende Verfahren auch für den intraoperativen Einsatz.
Fragestellung
Untersucht werden die Anwendbarkeit und der tatsächliche Nutzen der derzeit verfügbaren intraoperativen Echtzeit-OCT (iOCT)-Technik im Hinblick auf eine Verbesserung chirurgischer Strategien zur Behandlung von Erkrankungen des vitreomakulären Interface.
Methoden
Anhand einer Literaturrecherche sowie eigener, durch systematische Evaluation gewonnener Daten werden Anwendungsmöglichkeiten der iOCT-Technik und der derzeitige Nutzen für die epiretinale Makulachirurgie analysiert.
Ergebnisse
Mit der iOCT können epiretinale Membranen gezielt dargestellt und die chirurgische Entfernung von Glaskörperkollagenadhäsionen und pathologisch veränderter Membrana limitans interna während des Eingriffs überprüft werden. Dabei kommen auch morphologische Befunde zur Darstellung, die bisher nicht detektiert werden konnten und einen Einfluss auf die intraoperative Entscheidungsfindung haben. Die Durchführung eines Membranpeelings ohne Überprüfung durch Anfärben ist in ausgewählten Fällen möglich, eine permanente Kontrolle der Bewegung chirurgischer Instrumente hingegen nur eingeschränkt umsetzbar.
Schlussfolgerungen
Die iOCT eignet sich hervorragend zur hochauflösenden Darstellung der Effekte vitreoretinalchirurgischer Eingriffe auf epiretinale und retinale Strukturen und schließt eine wesentliche Lücke der Diagnostik und Identifizierung prognostischer Faktoren von Erkrankungen des vitreomakulären Interface. Eine permanente OCT-gesteuerte Kontrolle chirurgischer Manöver lässt sich mit dem derzeitigen Stand der Technik nur bedingt erreichen.