Erschienen in:
15.09.2016 | Computertomografie | Leitthema
Pulmonale granulomatöse Erkrankungen und pulmonale Manifestationen systemischer Granulomatosen
Inklusive Tuberkulose und nichttuberkulöse Mykobakteriosen
verfasst von:
S. Piel, Prof. Dr. M. Kreuter, Prof. Dr. F. Herth, Prof. Dr. H.-U. Kauczor, Prof. Dr. C.-P. Heußel
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Granulome als Zeichen der spezifischen Entzündung im Lungengewebe treten bei zahlreichen Erkrankungen mit pulmonaler Manifestation auf und stellen einen wichtigen Befund in der Bildgebung dar.
Radiologische Standardverfahren
Das radiologische Standardverfahren bei pulmonalen Granulomatosen ist meistens die Dünnschichtcomputertomographie, in wenigen Fällen, wie z. B. bei Tuberkulose, Sarkoidose und Silikose, spielt die Röntgenthoraxübersicht immer noch eine wichtige Rolle.
Methodische Innovationen
Bei der Standardabklärung der meisten Granulomatosen ist die Hinzunahme weiterer Verfahren nicht notwendig. Bei speziellen Fragestellungen spielen MRT und Positronenemissionstomographie (PET) eine Rolle, z. B. die Kardio-MRT bei Verdacht auf kardiale Beteiligung bei Sarkoidose oder die Cholin-PET-CT bei V. a. ein Narbenkarzinom bei Tuberkulose.
Leistungsfähigkeit
Die Sensitivität der Dünnschicht-CT ist bei den Granulomatosen sehr hoch.
Bewertung
Insbesondere bei chronifizierten Verläufen mit Ausbildung fibrotischer Veränderungen bzw. einer interstitiellen Lungenerkrankung ist eine Dünnschicht-CT zur Differenzierung des Erkrankungsmusters wichtig. Ebenso spielt die Dünnschicht-CT eine wichtige Rolle bei der Diagnostik von Komplikationen und Begleiterkrankungen, z. B. Malignomen. Die Methode gehört inzwischen zur alltäglichen klinischen Praxis.
Empfehlung für die Praxis
Bei klinischem Verdacht auf eine pulmonale Granulomatose und entsprechenden Hinweisen in der Thoraxübersicht sind eine Dünnschicht-CT und die interdisziplinäre Diskussion der Befunde zu empfehlen.