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2016 | Buch

Thoraxdrainagen

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Über dieses Buch

Alle Gesichtspunkte der gezielten und erfolgreichen Anwendung von Thoraxdrainagen sind in diesem Buch fundiert und praxisorientiert zusammengefasst. Nach einem Überblick über den anatomischen Bau und die physiologische Funktion des Pleuraraums werden die präzisen Indikationen zur Anlage einer Thoraxdrainage herausgearbeitet. Die verschiedenen Drainagekatheter und –systeme sind mit ihren Vorzügen und Nachteilen dargestellt, auch zu kontovers diskutierten Fragen wie der Anwendung eines Dauersogs nehmen die Autoren Stellung. Das praktische Vorgehen bei der Anlage einer Thoraxdrainage ist in Wort und Bild beschrieben. Breiten Raum nimmt die Vermeidung möglicher Komplikationen ein. Ein zentrales Thema ist das schonende und indikationsgerechte Druckmanagement im Pleuraspalt; mit alten Zöpfen und Mythen der Anwendung von Thoraxdrainagen wird aufgeräumt. Eigene Kapitel gehen auf Pflege, Schmerztherapie und Physiotherapie ein. Abschließend werden die Kriterien für die Entfernung einer Thoraxdrainage erläutert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Anatomie der Brustwand und der Pleura
Zusammenfassung
Die Brustwand (Thoraxwand) bildet die äußere Hülle des Thorax und schützt die im Brustkorb liegenden Organe. Durch ihre Beweglichkeit und ihren Wandaufbau, vergleichbar mit einem verstellbaren Käfig, vermittelt sie die Funktion der Atmung. Die Kenntnis der topographischen und funktionellen Anatomie der Brustwand ist Voraussetzung für die therapeutische Intervention am Thorax.
P. Ehrhardt
2. Physiologie und Pathophysiologie der Pleura
Zusammenfassung
Der Pleuraraum stellt das Verbindungssystem zwischen Lunge und Thoraxwand dar und ist daher entscheidend an der Atemmechanik beteiligt. Physiologie und physikalische Gegebenheiten des Pleuraraumes erschließen sich über den funktionell-anatomischen Aufbau der Pleura. Der zwischen den beiden Pleurablättern herrschende Druck ist für die Physiologie und Pathophysiologie des Pleuraraumes mit seinen Organen von zentraler Bedeutung: Er bestimmt die Druckverhältnisse zum einen an der Außenfläche der Lunge und des Herzens und zum anderen an der Innenfläche der Brusthöhle. Die intrapleuralen Druckverhältnisse beeinflussen deshalb die Steuerung zweier auch klinisch bedeutender Prozesse: 1. der Atmung und 2. der Bildung, Zusammensetzung und Menge der Pleuraflüssigkeit. Zentraler Ausdruck pathophysiologischer Veränderungen ist die Pleuraergussbildung, die aufgrund einer Veränderung der komplexen Druckverhältnisse in der Pleura zustande kommt. Die Zusammensetzung der Pleuraergussflüssigkeit besitzt entscheidenden Einfluss auf Bild und Verlauf der sich daraus ergebenden Symptome.
S. Cafarotti, A. Condoluci, R. Inderbitzi
3. Indikationen für Drainierungen des Thorax
Zusammenfassung
Das Anlegen einer Thoraxdrainage kann mit schwerwiegenden Komplikationen behaftet sein, dementsprechend präzise muss die Indikationsstellung vorgenommen werden. Der wichtigste Aspekt hierbei ist die Zielsetzung, die mit der Maßnahme erreicht werden soll. Daraus leiten sich dann Überlegungen ab zu konstruktiven Details der Drainage (z. B. Form, Durchmesser, Material) sowie zur Anzahl der Drainagen oder zur anatomischen Platzierung. Auch der Zeitpunkt im Symptom-/Krankheitsverlauf spielt eine Rolle bei den grundsätzlichen Überlegungen zur Indikationsstellung. Nur so kann das Risiko-Nutzen-Verhältnis der invasiven Maßnahme kalkuliert werden.
C Kugler
4. Drainagearten und -katheter
Zusammenfassung
Eine Systematik für thorakale/pleurale Drainagen und Katheter zu erstellen, ist nach vielfältigen Gesichtspunkten möglich: nach der Indikationsstellung (Pneumothorax, Hämothorax, Pleuraempyem, postoperativ), nach der Qualität des abzuleitenden Sekretes (Exsudat, Transsudat, Eiter, Blut, Chylus [oder Luft]), nach der Art der Applikationsform (offen-chirurgisch, interventionell [Seldinger-Technik]), nach der Trokarform (stumpfe Seele, spitzer Spieß, geschliffener Spieß), nach dem Drainagematerial (Polyvinylchlorid, Polyethylen, Silikon, Latexfrei/-haltig), nach dem Ableitungssystem (Wasserschloss, Heimlich-Ventil, industriell angefertigte Komplettsysteme), nach den physikalischen Prinzipien der Sogerstellung (passive Sogerstellung, Heberprinzip), nach der Art der Sogerstellung (Wandsog – Unterdruck/Überdruck/Strom – oder mobile [batteriebetriebene] Akkuvorrichtung) sowie nach den angeschlossenen (sogenannten digitalen) Pumpen-/Sogsystemen der verschiedenen Firmen.
E. Hecker
5. Verschiedene Drainagesysteme und -philosophien
Zusammenfassung
Aufgrund der historischen und technischen Entwicklung – letztere zeigt über viele Jahre keinerlei Bewegung – waren Drainagesysteme und die damit verbundenen Therapiekonzepte lange Zeit reduziert auf die Frage „Sog oder kein Sog“ bzw. „Sog oder Wasserschloss“. Erst in den vergangenen 8 Jahren hat sich durch die Entwicklung und Einführung elektronischer Drainagesysteme ein regelrechter Kulturwandel vollzogen – hin zum „Management des Pleuraspaltes“. Zahlreiche Definitionen werden in diesem Kapitel geklärt, manche Mythen und Irrtümer, die sich über die Jahre verfestigt haben, werden zurechtgerückt bzw. ausgeräumt. Die verschiedenen Drainagesysteme und die damit verbundenen Drainagephilosophien werden ausführlich beschrieben.
T. Kiefer
6. Legen einer Thoraxdrainage – praktisches Vorgehen
Zusammenfassung
Im Kapitel über das Legen einer Thoraxdrainage werden alle Aspekte abgehandelt, die hierbei von Bedeutung sind: Lokalisation, Patientenaufklärung, Lagerung des Patienten, Instrumentarium sowie Art der zu verwendenden Drainage. Die praktische Vorgehensweise wird ausführlich dargestellt und auf Gefahren hingewiesen.
T. Kiefer
7. Komplikationen beim Legen und im Umgang mit Thoraxdrainagen
Zusammenfassung
Thoraxdrainagen und pleurale Punktionen stellen ein buntes medizinisches Mosaik dar, geprägt von vielfältigen Einflussgrößen: Ausbildung des Durchführenden, rechtfertigende Indikationsstellung, Art und Dauer der Intervention sowie des Punktates, Drainagemanagement, Interventionsmodus, Umgebungssetting und als wichtigsten Parameter den behandelnden Patienten. Die Art und Schwere möglicher Komplikationen sowie deren Management sind ebenso vielfältig und von den beschriebenen Einflussgrößen geprägt. Anhand dieser Übersicht kann sich jeder Therapeut ein falladaptiertes Risikoprofil und eine strukturierte Vorgehensweise erstellen, um „pit-falls“ zu vermeiden. Nur eine differenzierte und selbstkritische Würdigung von Interventionsumständen erscheint geeignet, einen Behandlungserfolg zu sichern.
J. Volmerig
8. Pflege von Patienten mit einer Thoraxdrainage
Zusammenfassung
Das Patientenklientel, das mit einer Thoraxdrainage behandelt wird, ist im selben Maße heterogen wie die dafür verwendeten Systeme. Neben dem individuell festzustellenden Unterstützungsbedarf der Betroffenen bei der Verrichtung ihrer alltäglichen Aktivitäten gilt es grundlegende Aspekte zu beachten, um eine effiziente und suffiziente Thoraxdrainagetherapie zu gewährleisten. Das bedeutet eine umfassende Patientenbeobachtung, vor allem hinsichtlich respiratorischer Komplikationen, Infektionszeichen und anderer drainage- oder krankheitsbedingter Komplikationen. Beobachtung und Dokumentation wesentlicher Merkmale der Drainagetherapie wie Luftfistel, Sekretion, Wundverhältnisse im Zuge des aseptischen Verbandswechsels und Sicherstellung der korrekten Anwendung des Drainagesystems bilden das Gerüst des pflegerischen Beitrags im multiprofessionellen Team.
F. Graeb
9. Management des Pleuraspalts – Handhabung von Thoraxdrainagen und Drainagesystemen
Zusammenfassung
Ziel einer Thoraxdrainagebehandlung ist – nach Therapie der zugrundeliegenden Krankheit – die Wiederherstellung der physiologischen Verhältnisse im Pleuraspalt. Dieser Satz ist auf den ersten Blick vielleicht nicht sehr aussagekräftig, dennoch ist er wichtig und richtig und sollte, so allgemein wie er gehalten ist, immer als Grundlage all unserer Überlegungen und Bemühungen im Umgang mit Thoraxdrainagen dienen. Die „Wiederherstellung der physiologischen Verhältnisse im Pleuraspalt“ bedeutet eben, dass wir uns an diesen Verhältnissen orientieren, wenn wir beispielsweise an einem Drainagesystem den Unterdruck einstellen, der im Pleuraspalt generiert werden soll. Es bedeutet auch, dass wir uns darüber im Klaren sein sollten, wann die Kriterien für die Entfernung einer Thoraxdrainage gegeben sind. Insbesondere gilt dies für die pleurale Flüssigkeitsproduktion.
T. Kiefer
10. Schmerztherapie bei liegender Thoraxdrainage
Zusammenfassung
Patienten, bei denen eine Thoraxdrainage gelegt wurde, können unter erheblichen nozizeptiven (Reizung von Nozizeptoren an der Eintrittsstelle) und neuropathischen (Kompression oder Verletzung von Interkostalnerven) Schmerzen leiden. Starke Schmerzen bei liegender Thoraxdrainage beeinträchtigen das Wohlbefinden des Patienten wesentlich und führen zu ausgeprägten pathophysiologischen Veränderungen. Frühe Mobilisierung, effizientes Abhusten von Schleim und tiefe Atemexkursionen sind nur bei ausreichend guter Schmerzlinderung möglich. Durch unzureichende Atemexkursionen und verminderte Mobilisierung von Sekret in der Lunge wird die Gefahr einer Pneumonie begünstigt. Somit ist eine effektive Schmerztherapie bei liegender Thoraxdrainage ein wesentlicher Baustein in der Behandlung der Thoraxpatienten.
D. Mergner
11. Physiotherapie bei Drainagepatienten
Zusammenfassung
Die Frage, ob alle Patienten, die mit einer Thoraxdrainage behandelt werden, der Atem- und Physiotherapie bedürfen, wird kontrovers diskutiert, die Studienlage ist nicht eindeutig. Umso wichtiger ist es, diejenigen Patienten zu identifizieren, die therapiert werden müssen und die von der Therapie profitieren. Das Kapitel „Physiotherapie“ gibt hierauf Antworten und stellt umfassend die atem- und physiotherapeutischen Möglichkeiten dar, die bei der Behandlung von Patienten mit einer Thoraxdrainage zur Verfügung stehen.
K. Süss
12. Entfernen einer Thoraxdrainage – praktisches Vorgehen
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der verschiedenen Krankheiten und chirurgischen Prozeduren werden zunächst einmal die Kriterien erläutert, die es erlauben, die Drainage zu entfernen. Anschließend wird die praktisch-technische Vorgehensweise beim Entfernen einer Thoraxdrainage beschrieben.
T. Kiefer
Erratum zu: Thoraxdrainagen
Thomas Kiefer
Backmatter

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Metadaten
Titel
Thoraxdrainagen
herausgegeben von
Thomas Kiefer
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-49740-1
Print ISBN
978-3-662-49739-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49740-1

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