29.01.2024 | Thoraxtrauma | Leitthema
Komplikationen nach operativer vs. konservativer Versorgung des schweren Thoraxtraumas
verfasst von:
Dr. med. Lars Becker, FEBS, Marcel Dudda, Christof Schreyer
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Thoraxtrauma stellt eine häufige Verletzung im Versorgungsalltag verunfallter Patienten dar. Durch den zunehmenden Alterswandel ist mit einer weiteren Zunahme, insbesondere nach niedrigenergetischen Traumata, zu rechnen.
Fragestellung
Zu erwartende Komplikationen nach konservativer vs. operativer Behandlung verschiedener Verletzungsmuster des Thoraxtraumas.
Material und Methode
Auswertung einer selektiven Literaturrecherche bezüglich der möglichen Komplikationen nach einem Thoraxtrauma und Formulierung von Handlungsanweisungen als Expertenempfehlung.
Schlussfolgerungen
Sowohl bei der konservativen als auch der operativen Therapie des Thoraxtraumas existieren spezifische Komplikationen, die dem Behandler bekannt sein müssen. Lungenkontusionen werden initial in der bildgebenden Untersuchung oft unterschätzt, führen jedoch häufig zu relevanten Problemen im weiteren Behandlungsverlauf. Nach konservativer Therapie von Rippenbrüchen können persistierende Schmerzen, funktionelle Einschränkungen bis hin zu Deformitäten durch z. B. eine sekundäre Dislokation zurückbleiben. Auch werden im Rahmen der initialen Diagnostik häufig Verletzungen nicht erkannt oder unterschätzt und lösen dadurch sekundäre Komplikationen aus. Die mit Abstand häufigsten Risiken der operativen Behandlung bestehen in der Fehlpositionierung von Thoraxdrainagen. Insgesamt sind postoperative Infektionen im Bereich des Thorax eher selten.