Erschienen in:
24.01.2018 | Arthroskopie | Leitthema
Fracturoscopy
Repositionskontrolle bei komplexen Tibiakopffrakturen
verfasst von:
PD Dr. med. M. Krause, A. Preiss, K.-H. Frosch
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Wesentliche Faktoren für den langfristigen klinischen Therapieerfolg bei der Versorgung von dislozierten intraartikulären Tibiakopffrakturen beinhalten neben der operativen Korrektur der Gelenkgeometrie, der Tibiakopfbreite, der Adressierung von ligamentären oder Meniskusverletzungen die Wiederherstellung der Gelenkflächenkongruenz. Insbesondere in den posterolateralen und posterolaterozentralen Segmenten (10-Segment-Klassifikation) ist eine vollständige Gelenkflächeneinsicht durch die klassischen offenen Zugänge nicht möglich, weshalb die rein fluoroskopisch assistierte Repositionskontrolle in diesen Segmenten am häufigsten zu Malrepositionen führt. Der direkte und vollständige Gelenkflächeneinblick gelingt nur über erweiterte Zugänge oder mit Hilfe der Fracturoscopy. Erweiterte Zugänge machen zusätzlich die Osteotomie der Epikondylen oder des Fibulaköpfchens notwendig. Die Fracturoscopy im Sinne einer offenen Arthroskopie hat hingegen den Vorteil, dass kein weiteres Zugangstrauma erforderlich ist, die Gelenkflächen komplett eingesehen werden können und die Reposition in allen Segmenten auch direkt unter Sicht erfolgen kann. In einer eigenen Fallserie mit 17 komplexen Tibiakopffrakturen (AO 41 Typ C) konnte in allen Fällen mit der Technik der Fracturoscopy eine vollständige und stufenlose Gelenkflächenrekonstruktion erzielt werden. Risiken oder Komplikationen wurden dabei bisher nicht beobachtet.