Erschienen in:
18.03.2019 | Tibiakopffraktur | CME
Erweiterter medialer und erweiterter lateraler Zugang bei Tibiakopffrakturen
verfasst von:
M. Krause, G. Müller, Univ.-Prof. Dr. K.-H. Frosch
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 2/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Vollständige Gelenkflächendarstellung bei multifragmentärer Gelenkflächendestruktion im Rahmen von uni- oder bikondylären Tibiakopffrakturen als Voraussetzung für eine anatomische Rekonstruktion, um das posttraumatische Arthroserisiko zu reduzieren.
Indikationen
Unikondyläre laterale oder mediale sowie bikondyläre intraartikuläre Tibiakopffrakturen mit zentralen und/oder dorsalen Frakturanteilen; multifragmentäre Destruktion im medialen oder lateralen Tibiaplateau mit Dislokation oder Stufenbildung >2 mm.
Kontraindikationen
Infektionen im Zugangsbereich, femorale Kondylenfraktur, intraligamentäre Rupturen des Innen- und Außenbandes oder der posterolateralen Ecke.
Operationstechnik
Medial: Zugang über den medialen oder anteromedialen Zugang; lateral: über den antero- oder posterolateralen Zugang zur osteosynthetischen Versorgung der Tibiakopffrakturen. Scharfe Präparation bis auf die medialen/lateralen ligamentären Begleitstrukturen mit anschließender Darstellung des medialen/lateralen Femurepikondylus. Medial: ca. 2 × 2 × 1 cm große Osteotomie des medialen Femurepikodylus als femoralen Innenbandansatz. Lateral: Osteotomie eines etwa 1 × 1 × 0,5 cm großen Knochenblocks des lateralen Femurepikodylus als femoralen Außenbandansatz, entweder unter Schonung oder inkl. der ventral im Sulcus popliteus verlaufende Popliteussehne. Dabei sollte eine Verletzung der artikulären Kondylenbereiche vermieden werden.
Weiterbehandlung
Frühfunktionelle Nachbehandlung ohne Ruhigstellung in einer gelenkübergreifenden Rahmenorthese mit 10- bis 20-kg-Teilbelastung an Unterarmgehstützen frakturabhängig für 6–12 Wochen.
Ergebnisse
Sehr gute Darstellbarkeit multifragmentärer Gelenkflächendestruktionen mit postoperativ anatomischer Rekonstruktion komplexer Frakturmuster ohne postoperative Begleitinstabilitäten.