Erschienen in:
04.09.2019 | Tibiakopffraktur | Leitthema
Osteotomie des Tibiakopfs bei posttraumatischer Gelenkdeformität
Strukturiertes Vorgehen bei intraartikulärer Osteotomie des Tibiakopfs
verfasst von:
Dr. med. Carsten Schlickewei, PD Dr. med. Matthias Krause, Univ.-Prof. Dr. med. Karl-Heinz Frosch
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
In Fehlstellung konsolidierte Tibiakopffrakturen führen häufig zu Schmerzen und gehen mit Instabilitäten, Achsabweichungen, Bewegungseinschränkungen und einem konstanten Verschleiß des Gelenks einher. Bei irreparablen Schäden der Gelenkfläche oder einer bereits ausgeprägten Gelenkarthrose ist in vielen Fällen ein Gelenkersatz notwendig. Wenn möglich sollte jedoch der Erhalt des Gelenks angestrebt werden. Dabei erfordert die Komplexität der unterschiedlichen Pathologien eine umfassende und standardisierte präoperative Analyse und Planung. Eine standardisierte klinische Untersuchung dient in Zusammenschau mit der radiologischen Bildgebung der Diagnostik von Kniegelenkinstabilitäten. Hierbei ist es essenziell, zwischen ligamentären und pseudoligamentären Instabilitäten zu differenzieren. Des Weiteren sind intraartikuläre von extraartikulären Deformitäten abzugrenzen. Bei intraartikulären Fehlstellungen müssen knöcherne Defekte und Stufen im Rahmen der präoperativen Planung exakt identifiziert und lokalisiert werden. Der operative Zugang kann erst nach einer eingehenden Analyse der posttraumatischen Deformität und Planung des operativen Prozedere gewählt werden. Der Zugangsweg sollte, neben einem direkten Blick auf die betroffene Gelenkfläche, eine intraartikuläre Osteotomie mit anatomischer Rekonstruktion der Gelenkfläche und eine osteosynthetische Stabilisierung ermöglichen. Intraartikuläre Osteotomien des Tibiakopfs können langfristig gute Ergebnisse erzielen.