Erschienen in:
15.05.2020 | Tibiakopffraktur | Leitthema
Planung der Zugänge bei Tibiaplateaufraktur – Welche sollte man kennen?
verfasst von:
Dr. med. univ. Elmar Herbst, PhD, Thorben Briese, Dr. med. Christoph Kittl, Dr. med. Johannes Glasbrenner, PD Dr. med. Benedikt Schliemann, Univ.-Prof. Dr. med. Michael J. Raschke
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Die operative Versorgung von Tibiaplateaufrakturen stellt trotz wissenschaftlicher und technischer Fortschritte eine große Herausforderung dar. Insbesondere der demographische Wandel mit zunehmend älteren Patienten mit kompromittierten/r Weichteilen und Knochenqualität sowie die Zunahme von Hochrasanztraumata führen zu bikondylären, mehrfragmentären Frakturen der tibialen Gelenkfläche. Die heute deutlich verbesserte Bildgebung und die routinemäßig durchgeführte präoperative Computertomographie erlauben es uns, diese schweren Verletzungen immer besser zu verstehen. Um diese möglichst anatomisch zu reponieren, und so letztendlich das postoperative Ergebnis und die Prognose zu verbessern, ist eine direkte Visualisierung der Gelenkfläche mitunter entscheidend. Dies erfordert fundierte Kenntnisse der Zugangswege sowie deren Modifikation, da durch einige Standardzugänge (anterolateral/anteromedial) die posterioren Gelenkanteile häufig nicht komplett eingesehen werden können. So sind das anteriore Drittel des lateralen und medialen Tibiaplateaus dem anterolateralen und anteromedialen Zugang vorbehalten. Durch eine femorale (mediale und oder laterale) Epikondylenosteotomie und Mobilisation der entsprechenden Kollateralbänder können weitere Bereiche eingesehen werden. Wenn posteriore Fragmente direkt adressiert und abgestützt werden sollen, so sind posteromediale/posterolaterale oder direkte posteriore Zugänge in Bauchlage vorteilhaft. Im folgenden Artikel werden daher die wichtigsten Zugänge zum Tibiaplateau und deren Modifikationen erläutert und die Indikationen sowie Limitationen dargestellt.