Erschienen in:
03.02.2023 | Tibiakopffraktur | Leitthema
Die Apple-Bite-Fraktur – wann und wie versorgen?
verfasst von:
PD Dr. med. Julian Mehl, Sebastian Siebenlist, Bastian Scheiderer
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Posterolaterale Impressionsfrakturen der Tibia sind eine häufige Begleitverletzung bei Rupturen des vorderen Kreuzbands (VKB). Aufgrund des morphologischen Erscheinungsbilds hat sich hierfür der Begriff der Apple-Bite-Fraktur etabliert. Diese Frakturen gehen oftmals mit Verletzungen des Außenmeniskus und des Innenbandkomplexes einher und können je nach Schweregrad einen unabhängigen Risikofaktor für schlechtere postoperative Ergebnisse nach VKB-Rekonstruktion darstellen. Die Empfehlung zur operativen Versorgung richtet sich nach der Tiefe der knöchernen Impression und der Ausdehnung der Fraktur. Die meisten versorgungswürdigen Frakturen lassen sich minimal-invasiv, arthroskopisch unterstützt adressieren, wobei sich vor allem die retrograde Aufstößelung mit anschließender perkutaner Verschraubung in Jail-Technik etabliert hat. Die klinischen Ergebnisse zeigen sich hier vielversprechend, jedoch stehen valide wissenschaftliche Daten bezüglich der genauen Indikation zur operativen Versorgung der Apple-Bite-Fraktur noch aus.