Erschienen in:
12.05.2022 | Tief greifende Entwicklungsstörung | Facharzt-Training
2/m mit Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten
Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 65
verfasst von:
Prof. i.R. Dr. Hans Michael Straßburg
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Sonderheft 3/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
In Ihrer Praxis wird ein 26 Monate altes männliches Kleinkind wegen des Verdachts einer beeinträchtigten Entwicklung vorgestellt. Die Eltern sind Flüchtlinge, und die Familie ist seit 2 Monaten in Deutschland. Ihre Anamnese ergibt die folgenden Befunde: Sprachverständigungsprobleme. Drittes Kind, viele psychische Belastungen in den vergangenen 2 Jahren, Konsanguinität der Eltern. Angeblich normale Geburt, als Neugeborenes schlecht an der Brust getrunken, es wurde zugefüttert. Als Säugling „pflegeleicht“, viel geschlafen. Gelegentliches Drehen vom Rücken auf den Bauch mit 8 Monaten, freies Sitzen mit 12 Monaten, zieht sich jetzt zum Stehen hoch, kein freies Gehen. Erste Laute wie „Ma-ma“ mit ca. 20 Monaten, wenig Sprachverständigung bei Ansprache. Ab 15 Monaten zunehmend häufig unzufrieden, quengelt, lässt sich schlecht trösten, lehnt Körperkontakt ab. Nimmt nur pürierte Nahrung, kein Abbeißen oder Kauen, nachts häufig wach. Kein Hinweis auf Anfälle. …