Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) profitieren von verhaltenstherapeutischen Förderprogrammen wie der Münsteraner Intensivtherapie für Kinder mit ASS (MIA). In Deutschland stehen hierfür jedoch nicht genügend Therapieplätze für betroffene Kinder zur Verfügung. Das von Prof. Dr. Hanns Rüdiger Röttgers vom Fachbereich Sozialwesen der FH Münster geleitete und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt MigrAVE möchte dazu beitragen, den Therapiezugang zu erleichtern. Neben der FH Münster sind die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Rheinische Fachhochschule Köln an dem Projekt beteiligt. Hierfür ist der Einsatz von Robotern geplant: "Verhaltensänderungen einzuüben, erfordert teilweise unzählige Wiederholungen ", erklärt Röttgers. "Roboter haben den Vorteil, dass sie immer gleich reagieren, während bei Menschen durchaus Ermüdungserscheinungen auftreten können", sagt der Mediziner und Psychotherapeut. Aktuell ist Lernroboter QT, der mit einem Zustandserkennungssystem auf Basis einer künstlichen Intelligenz ausgestattet ist und von den Projektteams in Bonn-Rhein-Sieg und Köln für eine Lerndatenerhebung programmiert wurde, an der FH Münster zu Gast. "In den nächsten Wochen werden zahlreiche Kinder aus dem autistischen Spektrum mit QT interagieren. Anhand der so gewonnenen Audio- und Videodaten können wir Bewegungsmuster definieren, auf deren Basis Modelle trainiert werden, die dem Roboter ermöglichen, den Aufmerksamkeitsgrad des Kindes zu bestimmen", erläutert die wissenschaftliche Mitarbeiterin Monika Bühren. "Der Roboter muss das Verhalten des Kindes erkennen und adäquat und kindgerecht darauf reagieren können."
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