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Erschienen in:
26.09.2016 | AV-Fisteln | Leitthema
Timing zur Shunt-Anlage
Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 7/2016
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Hintergrund
Das adäquate Timing zur Shunt-Anlage ist ein wesentlicher Bestandteil interdisziplinärer Entscheidungsprozesse bei der Initiierung der Dialysebehandlung. Dieses gilt insbesondere für den optimalen Zeitpunkt der arteriovenösen a.-v.-Fistel-Anlage. Der Beginn der Dialysebehandlung mit einer funktionierenden a.v.-Fistel stellt einen wichtigen Prognosefaktor in Bezug auf eine geringe Morbidität und Letalität im Vergleich zum Prothesenshunt und zentralvenösen Katheter dar. Die Herausforderung des Shuntchirurgen besteht in der komplexen Abschätzung der Maturation einer neu angelegten a.-v.-Fistel. Der Nephrologe muss dagegen beurteilen, wann mit dem Beginn der Dialysebehandlung zu rechnen ist.
Fragestellung
Nach welchen Kriterien lässt sich der optimale Zeitpunkt für die Anlage einer a.-v-Fistel bestimmen?
Material und Methoden
Auswertung internationaler Studien zur Fragestellung
Ergebnisse
Die aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien-Empfehlungen sind sehr unterschiedlich und orientieren sich im Wesentlichen an der klinischen und sonographischen Beurteilung der Gefäßsituation und am Verlust der glomerulären Filtrationsrate (GFR).
Schlussfolgerungen
Komplexe Entscheidungen lassen sich effektiv und erfolgreich in einem funktionierenden Team treffen. Zentren mit
standardisierten Behandlungsabläufen weisen die besseren Ergebnisse auf. Shuntkonferenzen und Shuntkoordinatoren in
zertifizierten Zentren können in Deutschland die Voraussetzungen für Strukturen schaffen, die die Planung und damit
den adäquaten Zeitpunkt für die Anlage eines Shunts optimieren. Definierte Behandlungspfade bieten zukünftig eine
Chance, die Entscheidungsprozesse zum adäquaten Timing zur Shunt-Anlage zu verbessern. Das Generieren eigener nationaler Behandlungsdaten wird die Grundlage für neue Leitlinienempfehlungen sein.