Auszug
Das Erregerspektrum, mit dem es Dermatologinnen und Dermatologen bei Tinea capitis (TC) zu tun haben, wandelt sich, erklärte Dr. Pauline Lecerf, Brüssel. So haben in den vergangenen Jahren anthropophile Erreger wie Trichophyton (T.) violaceum und T. tonsurans stark zugenommen und machen dem bislang dominierenden zoophilen Erreger Microsporum canis Konkurrenz [Rodríguez-Cerdeira C et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2021;35:844-83]. Eine interessante und günstige Methode, um schnell zwischen zoophilen und anthropophilen Erregern zu unterscheiden, könnte laut Lecerf die Trichoskopie sein: Sie stellte ein systematisches Review vor, demzufolge bei einer durch Trichophyton-Infektion ausgelösten TC mehr Korkenzieherhaare zu sehen sind, bei einer Microsporum-Infektion hingegen mehr Morse-Code-, Zickzack- und Kommahaare [Waśkiel-Burnat A et al. Dermatol Ther (Heidelberg) 2020;10:43-52]. Auch um die antimykotische Therapie zu überwachen, könne die Trichoskopie ein nützliches Instrument sein. So seien Abheilungszeichen einer TC unter dem Trichoskop schon vor einer klinischen Verbesserung zu erkennen [Wahbah HR et al. Dermatol Ther 2022;35:e15582]. …