Erschienen in:
11.11.2019 | Tonsillektomie | Originalien
Hospitalisierung von Kindern nach HNO-Eingriffen in Deutschland
verfasst von:
Prof. Dr. J. P. Windfuhr, C. Sittel, T. Deitmer
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Morbidität nach Eingriffen an den Tonsillen wird weitgehend durch Schmerzen, die dadurch bedingt verzögerte Nahrungsaufnahme sowie Blutungskomplikationen bestimmt. Die postoperative Unterbringung von Kindern ist Gegenstand von Diskussionen, genauere Informationen zur Situation in Deutschland liegen nicht vor.
Material und Methode
Eine von der AG Pädiatrie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNOKHC) entworfene Online-Umfrage mit 8 Fragen wurde am 14.01.2019 an alle Klinikleiterinnen und -leiter und Mitglieder der o. g. Fachgesellschaft verschickt.
Ergebnisse
Die Antwortrate betrug 72,9 % (120/166), eine Rückmeldung erfolgte nicht über das Umfragetool und wurde ausgeschlossen. In 64 der 120 Kliniken werden Kinder nach HNO-Eingriffen in Kinderkliniken hospitalisiert, diese Regelung besteht in 48 Kliniken schon seit mehr als 5 Jahren. Von den 56 Kliniken, in denen dies nicht so ist, halten 30 eine Kinderklinik/Kinderchirurgie-Klinik vor. In 5 der 56 Kliniken wird erwartet, dass in absehbarer Zeit die Kinder nach HNO-Eingriffen in Kinderkliniken hospitalisiert werden. Eine eigenständige Versorgung von HNO-Kindern innerhalb einer Klinik, separiert von Erwachsenen ist unüblich (27/120). Die Wegezeiten des ärztlichen Dienstes im Fall einer Nachblutung beträgt im Durchschnitt 3,4 min, die Transportzeit eines Kindes im Notfall durchschnittlich 5,4 min. Der Transport wird überwiegend durch den Pflegedienst der Station organisiert (109/120). HNO-Station und Operationstrakt sind typischerweise in demselben Gebäude verortet, aber durch mindestens eine Etage getrennt (83/120).
Schlussfolgerungen
Eine einheitliche Versorgungsform für die postoperative Betreuung von Kindern lässt sich für Deutschland nicht nachweisen.