Erschienen in:
2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
20. Toxikologische Notfälle
Zusammenfassung
Besonders häufig sind Überdosierungen von Medikamenten oder Rauschdrogen und Vergiftungen mit Rauch- und Abgasen. Hinweise auf zugrundeliegende Toxine können sich aus der Kenntnis der sog. Toxidrome ergeben. Die präklinischen Therapiemaßnahmen beschränken sich i. d. R. auf die Vitalfunktionssicherung. Bei Vergiftungen mit sehr toxischen Substanzen und einem langen Transportweg in die Klinik kann die Gabe des sog. Universalantidots Aktivkohle erwogen werden. Spezifische Antidote sind präklinisch nur bei wenigen Giften indiziert. Zu diesen zählen Opioide (Antidot: Naloxon), Insektizide vom Typ der Organophosphate (Antidot: Atropin), Methämoglobinbildner (Antidot: Toluidinblau) und Zyanide (Antidote: 4-DMAP und Hydroxocobolamin). Rauch- und Reizgasinhalationen können zum akuten Lungenversagen führen und eine Beatmung erforderlich machen. Pilzvergiftungen bewirken oft gastrointestinale Beschwerden, am gefährlichsten ist die Knollenblätterpilzvergiftung, die zum fulminanten Leber- und Multiorganversagen führen kann.
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