Erschienen in:
21.01.2022 | Dyspnoe | Leitthema
Trainingssteuerung
verfasst von:
Tessa Schneeberger, Dr. Inga Jarosch
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Die körperliche Trainingstherapie gilt als eine der wichtigsten nichtmedikamentösen Therapieoptionen für Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Die positiven Effekte auf die körperliche Leistung, Atemnot, Lebensqualität und Prognose sind auf höchstem Evidenzniveau belegt. Um diese positiven Effekte zu erreichen, muss das Training auf Grundlage einer Leistungsdiagnostik und den individuellen Zielen des Patienten optimal gesteuert werden. Nach einer zuvor definierten Trainingsdauer sollte die Leistungsdiagnostik wiederholt und anschließend sollten die Ziele angepasst werden, um einerseits die erreichten Effekte zu kontrollieren und andererseits stetig einen belastungswirksamen Reiz zu setzen. Für die Trainingsdurchführung hat sich eine Kombination aus einem Ausdauer- und Krafttraining als besonders effektiv herausgestellt. Zur Durchführung des Ausdauertrainings eignen sich v. a. 2 unterschiedliche Methoden (Dauer- und Intervallmethode), die in ihrer Wirksamkeit vergleichbar sind. Das Krafttraining kann entweder als Kraftausdauer- oder als Hypertrophietraining stattfinden, je nach individueller Trainingserfahrung und Qualität der Übungsausführung. Der Schwerpunkt sollte auf die Beinmuskulatur gelegt werden, da an dieser die Muskelatrophie meist am deutlichsten ausgeprägt ist und dadurch die größten Einschränkungen für den Patienten im Alltag entstehen. Ergänzt werden kann das kombinierte Ausdauer- und Krafttraining durch weitere Trainingstools, wie z. B. das Ganzkörpervibrationstraining. Günstig ist eine Initialisierung des Trainings während einer stationären pneumologischen Rehabilitation, um bei supervidierten Trainingseinheiten die Feinabstimmung der Trainingsparameter sowie ein Monitoring – v. a. der Oxygenierung – zu gewährleisten.