Patient Blood Management (PBM) trägt zu Steigerung der Patientensicherheit, Reduktion von Transfusionsrisiken und Verbesserung des klinischen Outcomes bei (Abb. 1).
Abb. 1
Vorgehen zu Detektion, Vermeidung und Therapie einer Anämie bei elektiven Eingriffen mit hohem Blutungsrisiko. ACB Aortokoronarer Bypass, CRP C-reaktives Protein, Hb Hämoglobin, HLM Herz-Lungen-Maschine, i.v. intravenös, MCV Mean Corpuscular Volume, MIDCAB Minimally Invasive Direct Coronary Artery Bypass, MiECC Minimalinvasive extrakorporale Zirkulation, OPCAB Off-Pump Coronary Artery Bypass, RAP retrogrades Autologes Priming, Reti-Hb Retikulozyten-Hämoglobinwert, TSAT Transferrin-Sättigung, Vit. Vitamin
Präoperative Anämieerkennung und -therapie: Frühzeitiges Screening auf Anämie und Eisenmangel ist essenziell. Die Behandlung erfolgt individuell, z. B. mit i.v.-Eisen, Erythropoetin oder Vitamin‑B12-/Folsäuresupplementation. Ziel ist es, die präoperative Hämoglobinkonzentration zu optimieren, um patienteneigene Ressourcen zu steigern und Fremdbluttransfusionen zu vermeiden.
Gerinnungsmanagement: Viskoelastische Verfahren (z. B. ROTEM®, TEG®) helfen, Blutungsursachen präzise zu erkennen und gezielt zu behandeln. Die gezielte Gabe von Gerinnungsprodukten (z. B. Fibrinogen, Faktorenkonzentraten, Tranexamsäure) reduziert den Verbrauch von Fremdblutprodukten.
Intraoperative Strategien zur Blutverlustvermeidung:
Einsatz blutsparender Operationstechniken (z. B. Cell Saver, minimalinvasive Verfahren).
Optimierung der Hämostase durch normotherme Bedingungen, gezielte Volumentherapie, Acidoseausgleich.
Antifibrinolytische Therapie, z. B. mit Tranexamsäure.
Restriktive Transfusionsstrategie:
Individualisierte Transfusionsschwellen unter Berücksichtigung der hämodynamischen Situation und Komorbiditäten.
Meist Hämoglobinzielwerte > 7–8 g/dl bei stabilen Patienten.
Postoperative Maßnahmen:
Fortführung der Anämiebehandlung.
Engmaschige klinische Überwachung zur Erkennung von Nachblutungen
Laborkontrollen zur Detektion einer persistierenden Anämie.
Bei immunsupprimierten Patientinnen und Patienten mit Nasentamponade nach anteriorer Epistaxis konnte durch eine prophylaktische Antibiotikagabe keine Reduktion klinisch relevanter Infektionen erzielt werden. Die Rate unerwünschter Arzneimittelwirkungen lag hingegen deutlich über der Infektionsrate.
Eine periprothetische Gelenkinfektion stellt ein erhebliches Mortalitätsrisiko in der Endoprothetik dar. Der Prothesenwechsel kann in einem einzeitigen oder zweizeitigen Verfahren erfolgen. Die Wahl des Verfahrens beeinflusst die Prognose maßgeblich, der Trend geht aber klar in eine Richtung.
IDH (Isocitrat-Dehydrogenase)-Mutationen sind bei Gliomen im Erwachsenenalter ein wichtiger prognostischer und prädiktiver Faktor und zugleich ein ideales Target für eine zielgerichtete Therapie. Mittlerweile gibt es mit Vorasidenib eine zugelassene Behandlungsoption.
Eine präoperative Dyspnoe war bei Teilnehmenden eines Prähabilitationsprogramms ein Risikofaktor für suboptimale Ergebnisse nach Op. am Magen-Darm-Trakt. Forschende aus den USA plädieren für ein verstärktes individuelles Atemtraining.