Einleitung
Transdisziplinäre Forschung
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Welche Rolle spielt transdisziplinäre Forschung in Entwicklung und Umsetzung von Interventionen zu Gesundheits- und Bewegungsförderung im Setting Hochschule bei Studierenden?
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Wie werden deren Methoden konkret in der Praxis umgesetzt?
Methodik
Suchstrategie
Einschlusskriterien
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Publikationszeitpunkt der Studien nach dem Jahr 20071,
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Publikationen in deutscher oder englischer Sprache,
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Studien berücksichtigen Studierende als Zielgruppe,
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Studien verfolgen das Ziel Gesundheits- und/oder Bewegungsförderung,
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Aspekte „Bewegung“ und/oder „sitzendes Verhalten“ werden in den Studien thematisiert,
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Anwendung transdisziplinärer Ansätze.
Studienauswahl
Ergebnisse
Studienergebnisse
Nr. | Projekt (Laufzeit), Hochschule | Ziel | Methodik | Maßnahmen | Umsetzungsmethoden, transdisziplinäre Ansätze | Quelle |
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1 | „Gesundheitszirkel für Studierende“ (2000–2005); Universität Bielefeld | Gesunde Hochschule | Planungsphase | Maßnahmen für die Bereiche: | Partizipation und Bottom-up-Planung: Auslagerung Aufgaben in Arbeitsgruppen | [17] |
Zirkelphase | Studium, Organisation, Planung etc. | Steuerungsgremium, Einbindung Hochschulleitung, Kooperation mit Fakultäten | ||||
Umsetzungsphase | Information | |||||
Abschlussphase | Lernmöglichkeiten | |||||
Sitzgelegenheiten (Ergonomie) | ||||||
Hochschulsport, Gebäudegestaltung | ||||||
2 | Alice gesund (seit 2008); auch Beschäftigte; Alice Salomon Hochschule (ASH) Berlin | Gesunde Arbeits- und Lebenswelt | Befragung | Öffnung Bewegungsraum | Einbezug Schlüsselakteure in Organisationsentwicklungsprozess | [13] |
Gesundheitsförderung in der Lehre | Informationsveranstaltung mit Ergebnisvorstellung | Laufgruppe | Steuergremium, interdisziplinäres Projektteam, Unterstützung durch Hochschulleitung | |||
Grundlage für Maßnahmen: Ergebnisse der Erhebungen und qualitativen Analyse | Bewegungssequenzen am Arbeitsplatz | |||||
Nachbefragung | Initiativen „Alice radelt“/„Alice paddelt“/„Alice läuft“ | |||||
3 | „Healthy Campus“ (Start WS 2011/2012); auch Beschäftigte; Universität Bonn + Deutsche Sporthochschule Köln | Vermittlung eines nachhaltigen Gesundheitsbewusstseins | Analyse, Planung und Umsetzung von Maßnahmen, Evaluation | Aktionen zu Gesundheitsthemen | Partizipation aller Statusgruppen: Befragungen und Feedback | [21] |
Steigerung der körperlichen Aktivität | Online-Befragungen | Bewegungsangebote mit Hochschulsport | Universitäre Vernetzung interner Akteure, interne und externe Vernetzung, wissenschaftliche Begleitung | |||
Elektronische Feedback-Intervention | Integration gesundheitsförderlichen Verhaltens in den Alltag | |||||
Seminare zu Zeitmanagement und Prüfungsstress | ||||||
4 | „Konzeption und Implementierung eines genderspezifischen Angebots zur Gesundheitsförderung für Studierende“ (Start: WS 2012/13); Universität Hamburg | Erhöhung der Relevanz und Präsenz des Themas Gesundheit im universitären Umfeld | Problemzentrierte Interviews | Verankerung im Lehrangebot | Einbindung der Studierenden bzgl. Konzeption und Implementierung der Maßnahmen | [5] |
Fachspezifische Gesundheitstage | ||||||
Online-Marketing | ||||||
5 | „FiduS – Fit durchs Studium“ (Start: 03/2012); Hochschule Fulda | Bewegungsförderung | Analyse der Bewegungsbedürfnisse (Interviews) | Verhaltens- und verhältnisorientierte Ansätze | Ermittlung der Wünsche und Bedürfnisse der Hochschulmitglieder | [11] |
Sitzzeitreduktion | Partizipative Konzeptentwicklung (Gründung Gesundheitszirkel) | Maßnahme „FiduS – Fit durchs Studium“ (=aktive Pausen in Lehrveranstaltungen) | Gründung Gesundheitszirkel | |||
Pilotprojekt | ||||||
Evaluation | ||||||
Ausweitung und Verstetigung | ||||||
6 | „Mein beneFIT@upb.de“ (Start Gesundheitspass: WS 2013/14); Universität Paderborn | Förderung der Studierendengesundheit | Online-Befragung und problemzentrierte Interviews | Erweiterung des UGM um Gesundheitsförderung der Studierenden | Fragebogen, Expertengespräche, Interviews, Evaluation | [12] |
GriPs („Gesund und erfolgreich in Paderborn studieren“) → Grundlage für Folgeprojekt „mein beneFIT@upb.de“ | „Gesundheitspass für Studierende“ | Inneruniversitäre Kooperationen und Vernetzung | ||||
Evaluation | Gesundheitsförderliche Angebote | Aufbau internes Netzwerk | ||||
Sammeln von beneFit-Punkten und Erhalt eines Gesundheitszertifikats am Ende des Studiums | ||||||
7 | „Verbesserung & Unterstützung der biopsychosozialen Gesundheit der Studierenden der TU Kaiserslautern“ (BPSG) (Start: Ende 2014); Technische Universität Kaiserslautern | Verbesserung und Erhalt der Studierendengesundheit | Bedarfsanalyse | Verhaltens- und verhältnisbezogene Maßnahmen | Einbezug der Studierenden | [29] |
Strategieformulierung | Überlegung hinsichtlich eines gemeinsamen Universitären Gesundheitsmanagements | Lenkungskreis (strategische Planung) | ||||
Umsetzung | Praktische Maßnahmen, u. a.: | Steuerungskreis (operative Umsetzung) | ||||
Evaluation | Vorlesungs‑/Pausenexpress | Gremium Studierendengesundheit | ||||
Sport- und Spielerad | Fokusgruppen | |||||
„Take the stairs“ | Kooperationen | |||||
Relax-Möglichkeiten | ||||||
8 | „Kopf-Stehen“ (bis Ende 2019); Pädagogische Hochschule Heidelberg | Sitzzeitreduktion | Analyse des Sitz-, Steh- und Bewegungsverhaltens der Studierenden | 1. Organisationsebene, u. a. | Einbezug Studierender in Projektplanung | [1] |
Bewegungsaktivierung | Strategie- und Zielentwicklung | Fachvorträge, Bewegungsaktionen, Videotutorials zu bewegungsaktivierenden Lehrmethoden | Gründung Steuerkreis | |||
Umsetzung | 2. Ebene der physischen Umwelt, u. a. | |||||
Evaluation | Anschaffung von Sitz-Steh-Möbeln, Einrichtung „Stehlabor“ | |||||
3. Individualebene, u. a. | ||||||
Video-Tutorials, Informationskampagne, Qualifikation Studierender für Peer-to-peer-Ansatz, Einzelgespräche | ||||||
9 | „Gesunder Start ins Studium“ (05/2013–03/2014); Fachhochschule Kärnten | Entwicklung eines Interventionspakets für Studienbeginn | Bedarfsanalyse | 3‑tägiges Interventionspaket im Rahmen der „Welcome Week“, u. a. | Partizipation Studierender bei Entwicklung, Implementierung, Evaluierung | [3] |
Interventionskonzeption | Informationsweitergabe durch Studiengangsleiterin | Interdisziplinäres Projektteam | ||||
Umsetzung | Outdoorpädagogisches Training inklusive Reflexion und Transfer in Lebenswelt Hochschule | |||||
Evaluationskonzept | Peer-Mentoring | |||||
10 | „Wake-up“; Universität Provinz Eastern Cape, Südafrika | Prävention von Krankheiten durch Bewegung | Basisdatenerhebung | Interaktive Übungen, Brainstorming, Rollenspiele, Videos und Gruppendiskussionen | Basisdatenerhebung, Evaluation | [7] |
Steigerung der Bewegung | Zuweisung zur gesundheitsfördernden Intervention oder zur Kontrollintervention | Kombination aus Aerobic, Kraftaufbau, Flexibilitätssteigerung | Einsatz des Peer-educator-Modells | |||
Befragung vor und nach der Intervention | Identifizierung von Hindernissen und Möglichkeiten zu deren Überwindung | |||||
Evaluation |
Zielgruppen und Ziele
Methodik
Maßnahmen
Interventionstechniken
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Bestimmung wesentlicher Gruppen/Organisationen im jeweiligen Setting und Bildung einer Planungsgruppe mit allen Statusgruppen und Stakeholdern,
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Planungsphase,
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Umsetzung der Maßnahmen.
Diskussion
Fazit für die Praxis
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Die Anwendung transdisziplinärer Methoden bei der Entwicklung und Implementierung von gesundheitsfördernden Interventionen an Hochschulen kann zu mehr Akzeptanz bei der Zielgruppe und einer nachhaltigeren Etablierung der Gesundheits- und Bewegungsförderung führen.
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Aussagekräftige Schlussfolgerungen zur langfristigen Wirksamkeit von bewegungsfördernden Interventionen sind schwer möglich.
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Studien zur weiteren Erforschung sind erforderlich; insbesondere sitzendes Verhalten bei Studierenden sollte fokussiert werden.