Die TEE selbst stellt ein risikoarmes Verfahren dar: Komplikationen (z. B. Zahnschäden, Schluckstörungen, Blutungen oder Gewebsverletzungen) sind äußerst selten und wurden in 2 Metaanalysen aus der (elektiven) Kardioanästhesie mit einer Rate von lediglich 0,01–0,5 % beschrieben [
29,
50]. Hervorzuheben ist besonders eine Studie mit 10.419 TEE, davon 98 % ohne Analgosedierung, bei der nur 25 Patienten (0,24 %) nicht näher definierte kardiopulmonale Komplikationen entwickelten [
18]. Die zuvor genannten Studien beziehen sich primär nur auf eine elektive Anwendung der TEE, die dort insgesamt niedrige Komplikationsrate wird jedoch durch eine Studie mit 557 Patienten im notfallmedizinischen Umfeld und im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation bestätigt [
51]. Eine zusätzliche, aktuelle Metaanalyse aus dem Jahr 2023 mit 6700 Patienten untersucht ausschließlich kritisch kranke Patienten auf der Intensivstation, in der Notaufnahme oder im prähospitalen Setting. Die Komplikationsrate lag in dieser Metaanalyse bei 0,4 %. Blutungen im Gastrointestinaltrakt traten bei 2 Patienten (0,03 %) auf [
47]. Eine aktuelle prospektive multizentrische Studie untersuchte die zuvor genannte Anwendbarkeit und Sicherheit der TEE bei 916 Patienten aus 28 Zentren sowohl unter prä- wie auch innerklinischer Reanimation und bei der Differenzialdiagnostik einer unklaren Hypotension. Unabhängig von der Indikation wurden 3 Fälle (0,3 %) von pharyngealen Blutungen detektiert. Unter Reanimation traten weder Speiseröhrenperforationen noch eine Dislokation des Endotrachealtubus auf. In 2 Fällen (0,2 %) unter Reanimation kam es zu einer gastrointestinalen Blutung ohne weitere beschriebene Folgen [
57].
Zusammenfassend überwiegt der diagnostische Nutzen der TEE die seltenen Komplikationen um ein Vielfaches. Die Risiken der TEE stehen in keinem Verhältnis zu den Risiken einer nichterkannten Ursache einer Hypotension oder eines Herz-Kreislauf-Stillstands.