05.09.2013 | journal club
Trastuzumab: subkutan appliziert so wirksam wie die intravenöse Gabe
(Neo)adjuvante Therapie des Mammakarzinoms
Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie | Ausgabe 5/2013
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Ergebnisse: 299 Patientinnen wurden mit intravenös appliziertem Trastuzumab behandelt, 297 Patientinnen erhielten Trastuzumab subkutan. Das arithmetische Mittel der präoperativen Ctrough betrug 51,8 μg/ml (Variationskoeffizient 52,5 %) in der intravenösen Gruppe und 69,0 μg/ml (55,8 %) in der subkutanen Gruppe. Das arithmetische Verhältnis von Ctrough subkutan zu Ctrough intravenös betrug 1,33 (90 %-Konfidenzintervall [KI] 1,24–1,44). 107 von 263 Patientinnen (40,7 %) in der intravenösen Gruppe und 118 von 260 (45,4 %) in der subkutanen Gruppe erreichten eine pCR (▶Abb. 1). Der Unterschied zwischen beiden Gruppen in Bezug auf die pCR betrug 4,7 % (95 %-KI 4,0–13,4). Damit erwies sich die subkutane Trastuzumab-Applikation der intravenösen Gabe hinsichtlich beider primärer Studienendpunkte als nicht unterlegen. Die Inzidenz von Grad-3–5-Nebenwirkungen war in beiden Gruppen ähnlich (▶Tabelle 1). Die häufigsten dieser Nebenwirkungen waren Neutropenie (99/298 Patientinnen in der i.v.-Gruppe [33,2 %] vs. 86/297 mit s.c.-Applikation [29,0 %]), Leukopenie (17 vs. 12 [5,7 vs. 4,0 %]) und febrile Neutropenie (10 vs. 17 [3,4 vs. 5,7 %]). Allerdings hatten mehr Patientinnen schwerwiegende unerwünschte Ereignisse in der subkutanen Gruppe (62/297 [21 %]) als in der intravenösen Gruppe (37/298 [12 %]). Der Unterschied war vor allem auf Infektionen und Infestationen zurückzuführen (24 in der subkutanen Gruppe vs. 13 in der intravenösen Gruppe [8,1 vs. 4,4 %]). Bei 4 Patientinnen führten die Nebenwirkungen zum Tod (1-mal in der intravenösen Gruppe und 3-mal in der subkutanen Gruppe), wobei alle Fälle während der neoadjuvanten Phase auftraten. Bei zwei Patientinnen (beide in der subkutanen Therapiegruppe) wurde ein Therapiezusammenhang gesehen.Vergleich der unerwünschten Nebenwirkungen > Grad 3 mit einer Inzidenz von > 1 % zwischen beiden Verabreichungsformen.
Trastuzumab i.v. (n = 298) |
Trastuzumab s.c. (n = 297) |
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Patientinnen mit ≥ 1 unerwünschter Wirkung |
155 (52,0 %) |
154 (51,9 %) |
Gesamtzahl unerwünschter Ereignisse |
266 |
242 |
Toxische hämatologische Effekte |
110 (36,9 %) |
105 (35,4 %) |
Gastrointestinale Störungen |
19 (6,4 %) |
17 (5,7 %) |
Infektionen und Befall |
15 (5,0 %) |
20 (6,7 %) |
Störungen des Reproduktionssystems und der Brust |
12 (4,0 %) |
12 (4,0 %) |
Generelle Störungen und Bedingungen des Applikationsortes |
11 (3,7 %) |
8 (2,7 %) |
Störungen der Haut und des subkutanen Gewebes |
12 (4,0 %) |
7 (2,4 %) |
Vaskuläre Störungen |
6 (2,0 %) |
11 (3,7 %) |
Muskel- und Bindegewebsstörungen |
6 (2,0 %) |
6 (2,0 %) |
Störungen des Metabolismus und der Ernährung |
8 (2,7 %) |
3 (1,0 %) |