Zusammenfassung
Traumatische Gefäßläsionen haben sich in den letzten Jahren auf ein niedriges Niveau verringert, ganz im Gegensatz zu den iatrogenen Verletzungen nach endovaskulären Punktions- und Kathetermanövern. Dementsprechend sind auch die Verletzungsmechanismen, -folgen und -therapien anders, als bei den klassischen Gefäßtraumen. An den Behandlungsstrategien hat sich nichts verändert. Die meist polytraumatisierten Patienten werden initial im Schockraum stabilisiert. Hier kommt der endovaskulären Blutungskontrolle mit allen gefäßverschließenden und allen gefäßerhaltenden Techniken die entscheidende Bedeutung zu. Operative Strategien sind ebenfalls auf Blutstillung, Ischämiereduktion und Infektionsvermeidung ausgerichtet, benötigen aber ein größeres Zeitfenster. Insbesondere bei abdominalen und thorakalen Aortenverletzungen ist ein gut abgestimmtes schnelles endovaskulär-chirurgisches Handeln Prognose bestimmend. Bei der akuten Nachsorge stehen Nachblutungen, Kompartmentsyndrome oder Gefäßverschlüsse im Vordergrund. Schließlich ist eine gute Dokumentation und Qualitätskontrolle bedeutsam für die Nachvollziehbarkeit diagnostischer und therapeutischer Entscheidungen.