Erschienen in:
27.09.2017 | Schock | Kasuistiken
Polytrauma nach LKW-Unfall
Wie eine leitliniengerechte Notfallversorgung Leben retten kann
verfasst von:
M. Kippnich, Y. Jelting, C. Markus, M. Kredel, T. Wurmb, Univ.-Prof. Dr. P. Kranke, MBA
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Identifikation und unmittelbare Therapie von lebensbedrohlichen Zuständen sind bei polytraumatisierten Patienten elementar. Insbesondere die S3-Leitlinie Polytrauma und die S1-Leitlinie Notfallnarkose geben in diesem Kontext den wissenschaftlich fundierten Handlungshinweis.
Kasuistik
Es wird über den Fall eines eingeklemmten, schwerstverletzten LKW-Fahrers berichtet. Der kaum zugängliche Patient zeigte eine Skalpierungsverletzung des Gesichtsschädels mit massiver Blutung, partiell verlegte Atemwege bei vorhandener Spontanatmung sowie zentralisierte Kreislaufverhältnisse und einen initialen GCS von 8. Mittels hämostyptikabeschichteter Verbandmittel wurde versucht, die Blutung einzudämmen. Außerdem wurde der Patient vom Notarzt videolaryngoskopisch intubiert und erhielt neben 2 Thoraxdrainagen auch 2 i.o.-Zugänge.
Diskussion
Im modernen Rettungsdienst ist bei kritisch kranken Patienten ein algorithmenbasiertes Vorgehen empfohlen und auch zunehmend etabliert. Die leitliniengerechte Versorgung von Polytraumapatienten fordert bei adäquater Indikation die Durchführung invasiver Maßnahmen wie Intubation und Thoraxdekompression schon in der Präklinik. Voraussetzung hierfür ist eine fundierte Ausbildung in Theorie und Praxis sowohl vom nichtärztlichen als auch vom ärztlichen Rettungsdienstpersonal.