Erschienen in:
01.08.2008 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Tremor
Differenzialdiagnose und Therapie
verfasst von:
PD Dr. H. Wilms, J. Raethjen
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2008
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Zusammenfassung
Tremor gehört zu den häufigsten neurologischen Symptomen. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Der häufigste primär neurologische Tremor ist der essenzielle Tremor, der sich als Halte- und kinetischer Tremor zeigt. Der Parkinson-Tremor tritt in Ruhe, häufig unter Beteiligung von Beinen und Gesicht auf. Der orthostatische Tremor betrifft hauptsächlich die Beine und führt zu einer Standunsicherheit. Der dystone Tremor ist ein Aktionstremor der betroffenen Körperregion. Die medikamentöse Therapie des Tremors wird von der klinischen Erscheinungsform bestimmt. Halte- und Aktionstremores sprechen hauptsächlich auf nichtselektive β-Blocker, Primidon, bestimmte Antiepileptika und Benzodiazepine an. Klassische Ruhetremores bessern sich unter dopaminergen Substanzen oder Anticholinergika. Beim dystonen Tremor sind häufig Botulinumtoxininjektionen erfolgreich, der orthostatische Tremor spricht bei einem Teil der Patienten auf Benzodiazepine oder Gabapentin an. Für therapierefraktäre, schwer behinderte Patienten besteht die Möglichkeit der Implantation von Stimulationselektroden in den VIM-Kern (Nucleus ventralis intermedius) des Thalamus.