Zusammenfassung
Die Anzahl betagter Patienten in der Notaufnahme nimmt stetig zu. In der Literatur wird der Anteil älterer Patienten in der Notaufnahme zwischen 12 und 21 % angegeben [1]. Daten aus dem Klinikum Nürnberg, einem Haus der Maximalversorgung mit ca. 80.000 Notaufnahmevisitationen pro Jahr, zeigen, dass Patienten, die älter als 70 Jahre sind, bereits 30,6 % und Patienten, die über 80 Jahre alt sind, 14,6 % aller in der Notaufnahme behandelten Patienten ausmachen. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist in den kommenden Jahren auch im Bereich der Notfallmedizin mit einem weiteren Anstieg betagter Patienten zu rechnen.
Ältere Patienten sind multimorbide, verbringen im Gegensatz zu jüngeren Patienten, unabhängig von der aufnehmenden Fachrichtung, eine längere Zeit in der Notaufnahme, zeigen eine höhere Erkrankungsschwere und weisen einen höheren Ressourcenverbrauch auf [2], [1]. Viele der Patienten leiden an einem oder mehreren geriatrischen Syndromen wie Immobilität, akut aufgetretenen oder chronisch kognitiven Einschränkungen und Urininkontinenz. Genau diese geriatrischen Syndrome sind es aber, die in der Notfallsituation häufig unerkannt bleiben.