Erschienen in:
19.07.2018 | Trikuspidalklappenrekonstruktion | Operative Techniken
Technik der Trikuspidalklappenrekonstruktion
verfasst von:
Prof. Dr. A. Moritz
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Vitien der Trikuspidalklappe sind seltener zu beobachten als Erkrankungen der Klappen der linken Herzkammer. Insbesondere die meist sekundäre Trikuspidalinsuffizienz wurde lange Zeit wenig beachtet, bzw. es herrschte die Meinung vor, dass sich durch Korrektur der linksventrikulären Pathologie automatisch die sekundäre Trikuspidalinsuffizienz bessert. Nach Erfahrungen aus der kongenitalen Herzchirurgie und durch die über Jahre geübte Praxis, die Trikuspidalklappe bei Endokarditis Drogenabhängiger ganz oder großteils zu resezieren, entwickelte sich die Annahme, dass das Herz auch ohne die Funktion dieser Klappe adäquat funktionieren kann. Unterstützt wurde dieses Denken durch die Funktionalität der Fontan-Zirkulation mit einer passiven Durchblutung ohne Funktion des rechten Ventrikels oder rechtsventrikulärer Klappen. Die Aufarbeitung langfristiger Ergebnisse zeigte jedoch, dass die meisten dieser Patienten doch eine relevante Rechtsherzdekompensation entwickeln. Besondere Aufmerksamkeit genießt derzeit die „prophylaktische“ Korrektur der Trikuspidalklappe im Rahmen anderer herzchirurgischer Eingriffe, da die Zahl der sich postoperativ entwickelnden oder aggravierenden sekundären Trikuspidalinsuffizienzen bei zugrunde liegender linksventrikulärer oder pulmonaler Pathologie beträchtlich ist. Besondere Probleme stellen sowohl die Technik als auch die Indikation der Trikuspidalklappenrekonstruktion bei hochgradig eingeschränkter rechtsventrikulärer Funktion dar.