Erschienen in:
07.12.2018 | Trockenes Auge | Leitthema
Klinik und Diagnose der neurotrophen Keratopathie
verfasst von:
Prof. Dr. E. M. Messmer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die neurotrophe Keratopathie ist gekennzeichnet durch Hornhautoberflächenveränderungen, persistierende Epitheldefekte und/oder Hornhautulzerationen im Rahmen einer Hornhautsensibilitätsstörung. Aufgrund des variablen Erscheinungsbildes wird die neurotrophe Keratopathie oft übersehen oder zu spät im Krankheitsverlauf diagnostiziert.
Ziel der Arbeit
Ziele sind eine Darstellung der Klinik sowie Empfehlungen zur korrekten Diagnose.
Material und Methoden
Es erfolgen eine Analyse der vorhandenen Literatur und eine Diskussion von aktuellen Grundlagenarbeiten zum Thema.
Ergebnisse
Die neurotrophe Keratopathie geht definitionsgemäß mit Veränderungen der Hornhautnerven einher, die zur Beeinträchtigung von sensorischen und trophischen Funktionen mit konsekutivem Zusammenbruch des Hornhautepithels und Störungen in Tränenfilm, Hornhautepithel und -stroma führen. Sie kann im Rahmen von Infektionen, Autoimmunerkrankungen, nach Trauma und okulärer Chirurgie, bei intrakraniellen Neoplasien, bei Systemerkrankungen und genetischen Syndromen auftreten. Sie wird in 3 Stadien eingeteilt: mild (Epithelveränderungen ohne Epitheldefekt), moderat (Epitheldefekt) und schwer (Stromabeteiligung). Wichtigstes klinisches Zeichen ist die reduzierte oder fehlende Hornhautsensibilität. Daher ist die Testung der Hornhautsensibilität neben Anamnese, klinischer Untersuchung und Zusatzuntersuchungen wie Vitalfärbung und, wenn möglich, konfokaler In-vivo-Mikroskopie unerlässlich zur Diagnose der Erkrankung.
Diskussion
Die korrekte Diagnose und Klassifikation der neurotrophen Keratopathie ermöglichen eine stadiengerechte Stufentherapie der Erkrankung sowie die Reduktion von Progression und Komplikationen.