Erschienen in:
24.05.2022 | Knochentumoren | Topic
Chirurgische Therapie von Tumoren im Bereich des Ober- und Unterkiefers
verfasst von:
Dr. med. Dr. med. dent. Julius Moratin, Dr. Dr. Christian Freudlsperger, Prof. Dr. Dr. Michael Engel, Prof. Dr. Dr. Oliver Ristow, Prof. Dr. Christian Mertens, Prof. Dr. Dr. Jürgen Hoffmann
Erschienen in:
best practice onkologie
|
Ausgabe 6/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die heterogene Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren zählt zu den häufigsten malignen Erkrankungen weltweit, wobei ein großer Teil von den Schleimhäuten der Mundhöhle ausgeht und in vielen Fällen die knöchernen Basen des Ober- und Unterkiefers betrifft. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Plattenepithelkarzinome, seltener kommen maligne Speicheldrüsentumoren, Sarkome oder metastatische Absiedlungen anderer maligner Tumoren vor. Je nach Lage und Ausdehnung der Tumoren kann es im Zuge der Krankheitsprogression zu ästhetischen und funktionellen Einbußen kommen, unter denen die Patienten sowohl körperlich als auch psychisch leiden. Die Therapie von Kopf-Hals-Tumoren i. Allg. und von den Kieferknochen infiltrierenden Tumoren im Speziellen hat sowohl die Erzielung einer dauerhaften Heilung der Erkrankung als auch eine möglichst vollständige Rehabilitation der Sprech- und Schluckfunktion zum Ziel. Hierzu dient neben einer leitlinienbasierten multimodalen Tumortherapie nach Diskussion im Rahmen eines interdisziplinären Tumorboards auch eine adäquate Rekonstruktion betroffener anatomischer Strukturen unter Berücksichtigung der individuellen Situation der betroffenen Patienten. Bei ausgedehnten Gewebedefekten stehen eine Reihe mikrovaskulärer Transplantate (freie Lappen) zur Rekonstruktion zur Verfügung, mit deren Hilfe sowohl Weichgewebe als auch Knochen und kombinierte Defekte versorgt werden und letztendlich in vielen Fällen eine vollständige Rehabilitation von Sprech- und Schluckfunktion erreicht werden kann.